Social Networking - Sucht

Aus Social Media Manager
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Social Networking - Sucht

Das hohe Angebot an ansprechenden Inhalten, perfekten Bilder mit Filtern bearbeitet, die schönsten Momente mit dem Partner oder der geniale Strandurlaub mit Freundinnen perfekt in Szene gesetzt, zeigen das Beste des Lebens Anderer.
Den Rest macht der Algorithmus mit sorgfältig ausgewählten Beiträgen, die uns höchstwahrscheinlich ansprechen. Social Media wird zur willkommenen Ablenkung! Probleme können damit super verdrängt werden.
Personen mit geringerem Selbstwertgefühl flüchten sich gerne in eine heile Welt sozialer Netzwerke. Die empfundene Wertschätzung durch Likes und Kommentare fühlen sich erst mal gut an. Auch die Anzahl der Freunde lässt Freude empfinden.
Jedoch spiegelt es nicht das reale Leben wider. Man möchte immer mehr Beiträge posten, um höhere Aufmerksamkeit zu bekommen und das Gefühl des gemocht Werdens zu erhalten.
Bekommt man aber irgendwann nicht wie erwartet die erhoffte Response, beginnt ein Kreislauf mit Problemen.


Symptome erkennen:
Wenn Sie erkennen möchten, ob Sie zu viel Social Networking betreiben, empfiehlt es sich, Ihr Verhalten genau zu beobachten. Der Übergang von einer "normalen" zu einer kritischen Nutzung verläuft schleichend.
Die folgenden Fragen können Ihnen dabei helfen eine Sucht zu erkennen. Sollten Sie den Verdacht einer Abhängigkeit erkennen, stellen Sie sich immer die Frage, ob Ihre allgemeine Lebensqualität bereits beeinträchtigt ist.
Diese Fragen ersetzen keine ärztliche Diagnose und sind lediglich eine Auswahl an Beispielen, die Ihnen helfen können, eine Social Networking Sucht zu erkennen.

  • Können Sie sich vorstellen, einige Tage ohne Social Networking zu verbringen?
  • Ist Ihnen ein virtueller Kontakt wichtiger als ein realer Kontakt?
  • Vernachlässigen Sie wichtige Aufgaben aufgrund der Nutzung von sozialen Netzwerken? Z. B. bei der Arbeit, im familiären Bereich oder im Haushalt.
  • Sind Sie gedanklich auf Facebook, Instagram, TikTok oder anderen Plattformen, auch wenn Sie diese gerade nicht nutzen?
  • Bemerken Sie weniger Interesse an Hobbys und anderen Freizeitaktivitäten an Ihnen?
  • Belügen Sie sich selbst, wenn es um die Zeit der täglichen Nutzung von sozialen Netzwerken geht?
  • Verändert sich Ihre Stimmung, wenn Sie bestimmte Apps nicht nutzen können?
  • Schauen Sie sofort auf Ihr Handy, wenn Sie eine Benachrichtigung erhalten oder eine freie Minute haben?
  • Checken Sie Ihre Profile unmittelbar nach dem Aufstehen und abends bis kurz vor dem Einschlafen?
  • Weichen Sie Fragen von Freunden, Partnern oder Eltern aus, wenn jene Sie auf Ihr Nutzungsverhalten ansprechen?
  • Sind Sie traurig oder enttäuscht, wenn Ihre Posts nicht genügend Likes bekommen?


Folgen der Sucht :
Betroffene stehen unter enormen Druck. Folgende Problematiken können entstehen:

  • Ängste entwickeln

Laut einer britischen Studie StatusOfMind von der von der Royal Society for Public Health gaben 4 von 5 Studienteilnehmern an, bei übermäßig starkem Social Network Konsum Ängste zu entwickeln.

  • Schlechte psychische Verfassung

Personen, vor allem Kinder und Jugendliche mit einer täglichen Nutzungsdauer von über 2 Stunden tendieren zu einer schlechteren psychischen Verfassung. Sie entwickeln häufig Depressionen und Angststörungen.

  • Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben

Untersuchungen zeigten, dass zum einen der unbewusste Vergleich mit den überwiegenden Positiven und zum anderen die große Sorge, Erfahrungen zu verpassen, zur Folge haben, mit dem eigenen Leben nicht mehr zufrieden zu sein.

  • Sozialer Rückzug

Aufgrund übermäßigem Aufenthalt in der virtuellen Welt vernachlässigt man reale Kontakte und zieht sich immer mehr zurück.


Maßnahmen gegen die Sucht :
Falls Sie sich in mehreren der oben genannten Fragen wiedererkannt haben, sollten Sie Ihren Social Network Konsum hinterfragen.
Hier einige Empfehlungen, die bei der Bekämpfung der Sucht hilfreich sein können:

  • Triggerpunkte abschaffen

Schalten Sie die Benachrichtigungen ab.
Lassen Sie Apps nicht auf dem Startbildschirm anzeigen, verstecken Sie diese in Unterordnern.
Apps deinstallieren. Sollten Sie es nicht schaffen, Apps abzuschalten, können Sie Social Media Apps auch deinstallieren. Dies sollte das letzte Mittel der Wahl sein und kann helfen, wenn es mit dem Verstecken oder Abschalten nicht gelingt.

  • Gespräche

Sprechen Sie mit Ihrem realen, näheren Umfeld darüber. Meinungen von außen können hilfreich sein, die eigene Situation besser einzuschätzen.

  • Limits setzen

Beobachten Sie das Nutzungsverhalten am Handy und setzen Sie gezielt Limits. Möglichkeiten wären z. B. Google Wellbeing oder bei Apple Geräten Begrenzung der Bildschirmzeit.

  • Aufklärung

Bekannte, Partner oder Ihre Kinder aufklären und Medienkompetenz lehren. Wichtig ist es zu erkennen, dass Social Media nicht die reale Welt darstellt und damit sehr viel Geld gemacht wird.
Geben Sie Ihre Erkenntnis weiter!

  • Professionelle Hilfe

Erste Anlaufstelle könnte Ihr Hausarzt sein, der Sie auch, wenn nötig zu Fachärzten (Psychologen, Suchtmediziner) überweisen kann. Selbsthilfegruppen wären auch eine Möglichkeit zur Hilfe.
Denken Sie immer daran, Sie sind nicht allein mit Ihrer Sucht!


Quellenangabe zum Thema Social-Media-Sucht:
Stuttgarter Zeitung Thema Social-Media-Sucht
Ins Netz gehen Thema Social-Media-Abhaengigkeit