Wisdom of Crowds

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Der Begriff Wisdom of Crowds (deutsch "Die Weisheit der Vielen") wurde vom Wirtschaftsjournalisten James Surowiecki geprägt. In seinem gleichnamigen Buch aus dem Jahr 2004 beschäftigt er sich mit der Frage, warum Gruppen klüger sind als Einzelne und wie kollektives Wissen für Unternehmen, Volkswirtschaften, Gesellschaften und Nationen genutzt werden kann.

Über den Autor

James Surowiecki (* 30. April 1967) war Redakteur des »New Yorker«[1]und bis 2017 für die erfolgreiche Kolumne »The Financial Page« verantwortlich. Darüber hinaus hat er zahlreiche Artikel u.a. in der »New York Times« [2], dem »Wall Street Journal« [3] und »Wired« [4]veröffentlicht.

Inhalt

James Surowiecki argumentiert, dass Gruppen unter bestimmten Voraussetzungen Lösungsansätze für komplexe Probleme finden, die besser sind als die einzelner Experten. Seine These der Überlegenheit kollektiver Intelligenz belegt der Autor an zahlreichen Beispielen und Anekdoten aus sämtlichen Gesellschaftsbereichen.

Auf unterhaltsame Art zeigt Surowiecki dabei, dass normale Menschen in der Lage sind, sich im Kollektiv erfolgreich zu organisieren und selbst zu verwalten. Nicht alle Gemeinschaften sind weise, das ist dem Autor bewusst. Er untersucht deshalb die Bedingungen für das Zustandekommen kollektiver Intelligenz und identifiziert drei Schlüsselkriterien: Unabhängigkeit, Diversität und Dezentralisierung.

Rezeption

Das Buch stieß international auf großes Interesse und galt als Beleg für die Wirksamkeit von kollektiver Intelligenz. Auch die deutsche Presse schenkte dem Werk große Beachtung. Allerdings wenden Kritiker ein, das Konzept basiere auf Durchschnittsbildung und wäre damit trivial. Darüber hinaus eigne es sich nicht für qualitativ orientierte Fragestellungen, weil sich die Antworten aller Teilnehmer auf einen Nenner bringen lassen müssen. Mit der aktuellen Entwicklung sozialer Medien wachsen mittlerweile die Zweifel an der allgemeinen Gültigkeit des Prinzips.

Anwendung

Als Beispiel für die Anwendung der Theorie gilt das Prinzip des Crowdsourcing, das u.a. Foren oder Blogs zugrunde liegt. Daneben nutzen Vorhersagemärkte das Konzept der Weisheit der Vielen. Prognosen entsprechender Plattformen zu Aktien, Devisenkursen, Sportwetten etc. sind erstaunlich treffsicher. Das Prinzip haben auch Unternehmen adaptiert. Die amerikanische Handelskette Best Buy setzte beispielsweise die Vorhersagen ihrer Mitarbeiter zur Nachfrageentwicklung ein, um Lieferengpässe zu vermeiden.

Literatur

Surowiecki, James (2005) The Wisdom of Crowds.Why the Many Are Smarter Than the Few. London 2005 [5]

von Hippel, Eric (2006) Democratizing Innovation [6]

Shirky, Clay (2009) [7]


Weblinks

Streits, Matthias "Pöbel schlägt Einstein", Der Spiegel, 17.10.2005 [8]

Jason Kottke "Wisdom of Crowds" [9]

Kathy Sierras "The Dumbness of Crowds" [10]

Anna Welbers "Die Weisheit der Vielen" [11]

Marketing-Börse.de "So entfesseln Sie die Weisheit der Vielen" [ https://www.marketing-boerse.de/fachartikel/details/1914-innovationsmanagement-so-entfesseln-sie-die-weisheit-der-vielen/155751 ]

Die Schwarmintelligenz im Unternehmenseinsatz – Chancen und Risiken [12]