Vine
Vine (=VideoNetwork) war eine Videoplattform, welche dem Nutzer ermöglichte, Videos mit einer maximalen Laufzeit von 6 Sekunden zu erstellen und zu teilen. Die interaktive Anwendung, die vor allem als Videoanbieter mit Twitter korrespondierte wurde zum 17.01.2017 zur reinen Kamera-App transformiert. Vine gibt es noch als kostenlose App für Android, iOS und Windows Phone.
Fakten
Vine wurde im Juni 2012 von Dom Hoffmann, Colin Kroll und Rus Yusupov gegründet und bereits vier Monate später von Twitter aufgekauft. Vine hatte mittlerweile 40 Mio. Nutzer (Stand März 2014), pro Sekunde werden auf Twitter 5 Vines geteilt (Stand März 2014). Täglich laufen 1 Milliarde Vine Loops (Stand August 2014). Duch den Nutzer-Anstieg von Instagram und dem Verkauf der App an Facebook war Twitter einer großen Konkurrenz ausgesetzt. Instagram erweiterte nach und nach die Funktionen, sodass letztendlich die Popularität von Facebook und Twitter, als eigentliche Inhaber, darüber entschieden, welche Videoanwendung sich durchsetzen würde. Twitter entschied im Herbst 2016 darüber, die Plattform Vine als solche zu schließen und ab 2017 nur noch als Kamera-App für die User nutzbar zu lassen. Die bisher veröffentlichten Loops werden aber auch weiterhin im Archiv verfügbar sein.
Funktionalität
Vine zeichnete sich durch eine leichte Bedienbarkeit aus. Die Anmeldung konnte über den eigenen Twitter Account erfolgen, sofern der Nutzer über einen verfügte. Diese Videos wurden beim Öffnen automatisch abgespielt und liefen in einer Schleife (Loop). Neben der Option eigene Videos zu erstellen und zu posten, ggf. auch mit Hashtags, bot Vine noch folgende Möglichkeiten:
- Videos liken
- Videos revinen (vergleichbar mit retweeten bei Twitter)
- Videos kommentieren
- Videos teilen (über Twitter und Facebook)
- Videos einbetten
Mittels einer Suchfunktion konnte gezielt nach Nutzern, Orten oder Hashtags gesucht werden.
Bedeutung
In den USA war Vine bereits vollständig etabliert, erfreute sich Vine in Deutschland erst langsam zunehmender Beliebtheit. Aufgrund der ständig schrumpfenden Aufmerksamkeitsspanne der Konsumenten wird „Short-Form Content“, schnell konsumierbarer Inhalt, immer wichtiger. Gerade für Unternehmen war Vine deshalb interessant, weil die Videos aufgrund der Kürze vollständig und oftmals sogar mehrfach angesehen wurden, da sie in einer Endlos-Schleife abgespielt wurden. Laut einer Studie von Unruly aus dem Jahr 2013 erhielten gebrandete Vines von Unternehmen 400 % mehr Shares als gebrandete Online Videos von Unternehmen.
Quellen
Übersicht aktueller Social Media Nutzerzahlen Website des Social Media Instituts, Beitrag vom 28.März 2014. Abgerufen am 12.Februar 2016
Unruly Unveils Top Vine Metrics And 100 Most Tweeted Vines To Celebrate App’s 100-Day Birthday Eddie Tomalin, Blogbeitrag vom 05. September 2013, Website von Unruly. Abgerufen am 23.Februar 2016
Vine Marketing: So punktet Ihr Unternehmen mit Vine -Videos Jonas Reinartz, Blogbeitrag 30. März 2015, Website der Webmatch GmbH. Abgerufen am 23.Februar 2016
Vine schließt: Der tragische Tod einer Meme-Maschine Jörg Breithut, Artikel vom 28.10.2016 auf Spiegel Online. Abgerufen am 28.März 2017
Vine ist tot: Das Ende bringt die Vine Camera-App für iOS und Android Maurice Ballein, Artikel auf Netzwelt vom 18.01.2017. Abgerufen am 28.März 2017
Offizielles Statement von Vine zur Schließung Stellungnahme des Unternehmens vom 27.10.2016. Abgerufen am 28.März 2017
Weiterführende Links
Das Vine-ABC Franz-Josef Baldus, Blogbeitrag vom 10. April 2014, Website der koelnkomm Kommunikationswerkstatt GmbH. Abgerufen am 23.Februar 2016
Die Entwicklung der Vine App, Infografik, Franz-Josef Baldus, Blogbeitrag vom 07. Mai 2015, Website der koelnkomm Kommunikationswerkstatt GmbH. Abgerufen am 23.Februar 2016
Vine: Tipps für die Mini-Videos, Jochen Mai, 25. Mai 2014, Website karrierebibel.de