Jelbi

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Innovative Mobilitätsplattform

Jelbi ist ein Mobilitätsservice der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der informationsbezogenen und positionsübermittelnden Location Based Service kombiniert. Jelbi ermöglicht einerseits die integrierte Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Leihfahrzeugen. Sie liefert ihren Nutzer*innen andererseits Informationen über verfügbare Verkehrsmittel im Umkreis und navigiert sie dorthin. Alle Verkehrsmittel können auch über Jelbi reserviert und bezahlt werden. (Berliner Verkehrsbetriebe: Pressemitteilung vom 18.02.2019. Bündnis für die Mobilität von morgen, Zugriff 16.12.2022)

Jelbi ist ein innovatives Partnerprojekt zwischen öffentlichen Verkehrsunternehmen und privaten Mobilitätsdienstleistern. (heise online: Jelbi startet: Berlin bekommt eine Mobilitäts-App, Zugriff 15.12.2022) Sie soll die Mobilität ohne eigenes Auto in der Großstadt Berlin vereinfachen. (Hasselmann, Jörn/ Kugoth, Jana: Neue BVG-App: „Jelbi“ soll Berlinern den Abschied vom Auto erleichtern, Zugriff 15.12.2022) Dafür erhielt sie 2019 den deutschen Mobilitätspreis (Land der Ideen Management GmbH: Jelbi - Bündnis für die Mobilität von morgen, Zugriff 20.12.2022)

Der Name „Jelbi“ leitet sich von „jelb“, dem berlinerischen Wort für „gelb“ ab (Berliner Verkehrsbetriebe, Zugriff 16.12.2022), der in Berlin allseits präsenten Unternehmensfarbe der BVG.

Die Jelbi-App ist für Android- und iOS-Smartphones (Apple) verfügbar. Sie ist ein zusätzliches Angebot zur BVG Fahrinfo App, die ausschließlich der Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin dient.

Funktionsweise

Registrierung und Einrichtung

Nach dem Download der App können sich Nutzer*innen bei Jelbi registrieren oder sich mit ihrem BVG-Account einloggen. Sie hinterlegen ein Zahlungsmittel, etwa eine Kreditkarte, eine Banklastschrift oder ein Paypal-Konto. Wer Carsharing-Dienste nutzen möchte, muss außerdem ein Bild seines Führerscheins und Personalausweises (oder eines anderen Identitätsnachweises) hochladen. (Berliner Verkehrsbetriebe: Und so funktioniert’s, Zugriff 15.12.2022)

Integrierte Routenplanung

Bei der Suche nach Routen und Verkehrsmitteln verbindet Jelbi pro- und reaktive Dienste (vgl. Gründerszene Lexikon: Location-Based-Services (LBS), Zugriff 16.12.2022) Nach Öffnen der Jelbi-App am Handy muss der eigene Standort freigegeben werden. Im so genannten „Entdecken“-Modus sind dann auf einer integrierten Karte verfügbare Verkehrsmittel im Umkreis sichtbar (proaktiver Dienst). Geben die Nutzer*innen ein Ziel an, wird ihnen die Route jeweils mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad, E-Roller, E-Scooter, Auto oder Taxi inklusive zu erwartender Fahrzeiten angezeigt (reaktiver Dienst). Sie können für Leihfahrzeuge ggf. auch die Preise bei unterschiedlichen Partnerunternehmen vergleichen. Dann buchen sie per App und bezahlen mit dem hinterlegten Zahlungsmittel. Jelbi zeigt ihnen auf der Karte den Weg von ihrem aktuellen Standort zum Verkehrsmittel ihrer Wahl. (Berliner Verkehrsbetriebe, Zugriff 15.12.2022)

Für Leihfahrzeuge wurden an Verkehrsknotenpunkten so genannte „Jelbi-Stationen“ (alle Fahrzeugtypen) und Jelbi-Punkte (nur Zweiräder) eingerichtet. Je nach den Gegebenheiten vor Ort existieren auch „Jelbi-Netze“ mit mehreren Stationen und/ oder Punkten. (Berliner Verkehrsbetriebe: Die Stationen. Du willst Verkehr, hier sind die Mittel, Zugriff 15.12.2022). Eine aktuelle Übersicht der Jelbi-Stationen und Punkte in Berlin ist auf der Jelbi-Homepage verfügbar: https://www.jelbi.de/jelbi-stationen/

Datenschutz

Jelbi speichert ausschließlich anonymisierte Bewegungsdaten. (Hasselmann, Kugoth, Zugriff 15.12.2022) Wenn über Jelbi Leihfahrzeuge gebucht werden, gelten die AGB und Datenschutzhinweise der jeweiligen Anbieter. (Berliner Verkehrsbetriebe: Jelbi. Häufig gestellte Fragen, Zugriff 16.12.2022)

Kooperationspartner

Über Jelbi können in fast jeder Kategorie Leihfahrzeuge unterschiedlicher Anbieter gebucht werden. Eine aktuelle Liste der privaten Partnerunternehmen und öffentlichen Kooperationspartner (ÖPNV) ist hier zu finden: https://www.jelbi.de/mobilitaetspartner/

Bisher sind allerdings noch nicht alle wichtigen Berliner Anbieter über Jelbi verfügbar. Der Carsharing-Service "ShareNow" muss z.B. weiterhin über eine eigene App gebucht werden. (ShareNow: So funktioniert´s. Schritt für Schritt zum Carsharing, Zugriff 19.12.2022) Die Breite des Angebots bei Jelbi dürfte zukünftig davon abhängen, inwieweit sie sich auch für etablierte und größere private Mobilitätsdienstleister zu einer attraktiven Plattform entwickelt. Entscheidend dafür werden nichtzuletzt die Nutzer*innenzahlen und die Marketingmöglichkeiten über Jelbi sein. Die BVG selbst zeigt sich für neue Kooperationen allseits offen. Einzige Bedingung ist die Buchungsmöglichkeit über die Jelbi-App. (Kiez erFahren: Interview mit Jelbi zur Lokalen Verkehrswende, Zugriff 15.12.2022)

Die in Jelbi integrierte Karte funktioniert über eine API mit dem Kartendienst Google Maps. (Berliner Verkehrsbetriebe: Datenschutz-Hinweise für die Jelbi-Webseite, Zugriff 19.12.2022) Die Technik hinter der App selbst wurde von dem litauischen Startup „Trafi“ entwickelt, das schon 2017 eine vergleichbare App für die Stadt Vilnius an den Start gebracht hat. (Hasselmann, Kugoth, Zugriff 15.12.2022)

Innovationspotential und gesellschaftlicher Nutzen

Potentiell ist Jelbi mehr als eine Mobilitätsplattform: Mittels der Bewegungsdaten ihrer Nutzer*innen analysiert die dahinter stehende Software, welche Strecken häufig genutzt werden und wo Reisende oft von öffentlichen Verkehrsmitteln in Leihfahrzeuge steigen. In Vilnius werden diese Daten aus der „Schwester-App“ bereits zur Verkehrsplanung eingesetzt. Auch die Daten aus Jelbi könnten so ausgewertet werden, dass sie Anhaltspunkte für die Planung der Verkehrsinfrastruktur in Berlin liefern. (Hasselmann, Kugoth, Zugriff 15.12.2022)

Anwendungen wie Jelbi könnten zudem zukünftig zu einer umfassenden Verkehrslenkung genutzt werden. Google Maps zeigt bereits, dass es möglich ist, in einer App Echtzeitdaten für verschiedene Verkehrsmittel bereitzustellen. Der Dienst informiert nicht nur Autofahrer*innen über die aktuelle Verkehrslage (Google Maps Hilfe: Google Maps-Navigation direkt über Ihr Auto nutzen, Zugriff 20.12.2022), sondern auch Kund*innen der Deutschen Bahn über Verspätungen und kurzfristige Gleiswechsel (GoogleWatchBlog: Google Maps: Die Bahn kommt. Routenplanung enthält nun viele Echtzeitdaten der Deutschen Bahn, Zugriff 20.12.2022). Vor allem existieren für die direkte Lenkung des Verkehrs auf der Straße bereits vielversprechende Pilotprojekte: Die Navigationsanwendung "Nunav" der Firma Graphmasters koordiniert den Verkehr, indem sie ihren Nutzer*innen individuelle Routenempfehlungen gibt. (Graphmasters: Unsere Nunav-Technologie, Zugriff 20.12.2022) Das spart Zeit für Autofahrer*innen und klimaschädliche Emissionen. (heise online: Load Balancing für Straßen, Zugriff 20.12.2022) Perspektivisch könnte dieses Prinzip durch Apps wie Jelbi auf Radweg und Schiene ausgeweitet werden.