Stolpersteine NRW

Aus Social Media Manager
Version vom 13. Januar 2023, 12:56 Uhr von Ocresia (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Die App '''“Stolpersteine NRW“''' ist eine Location Based Service-App des Westdeutschen Rundfunks, die den User*innen nach Freigabe des Standorts Stolpersteine in der unmittelbaren Umgebung anzeigt. Die App, die für iOs und Android im Google Play Store oder im Apple AppStore heruntergeladen werden kann, ist Teil des Bildungsangebots des Westdeutschen Rundfunks. Stolpersteine [https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine] sind ein Kunstprojekt des K…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die App “Stolpersteine NRW“ ist eine Location Based Service-App des Westdeutschen Rundfunks, die den User*innen nach Freigabe des Standorts Stolpersteine in der unmittelbaren Umgebung anzeigt. Die App, die für iOs und Android im Google Play Store oder im Apple AppStore heruntergeladen werden kann, ist Teil des Bildungsangebots des Westdeutschen Rundfunks.

Stolpersteine [1] sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunther Demnig, [2] das 1992 mit dem ersten Stolperstein in Köln begann. Die im Boden verlegten goldenen Gedenktafeln sollen an die Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder in den Selbstmord getrieben wurden. Zunächst wird nach der Installation in der App eine Landkarte angezeigt, die den eigenen aktuellen Standort mit einem blauen Kreis markiert. Des Weiteren sieht auf der Karte als goldbraune Quadrate markiert, wo Stolpersteine zu finden sind. Klickt man auf ein Quadrat, öffnen sich Karten mit einem oder mehreren Namen von Menschen, die im selben Haus wohnten und die ab 1933 Opfer von Verfolgung und Deportation wurden oder in den Konzentrationslagern zur Zwangsarbeit gezwungen und getötet wurden. Klickt man wiederum auf den Namen, findet man ein Foto des Stolpersteins, die dazugehörige Adresse, wo dieser zu finden ist und weitere Informationen. Es gibt einen allgemeinen Text über Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit, Archivdokumente (z. B. aus dem Arolsen-Archiv), weitere Informationen zu der Person, Bilder aus ihrem persönlichen Fotoalbum (Familienbilder, Fotos mit Freunden, das eigene Haus etc.) und Infographiken. Man kann virtuell eine Kerze per Klick anzünden oder per Augmented Reality eine virtuelle Kerze im Livebild neben dem Stolperstein aufstellen (das funktioniert nur, wenn man an Ort und Stelle ist) und erfahren, welche Menschen dazu beigetragen haben, dass Stolpersteine in diesem Ort, in dieser Stadt aufgestellt wurden.

Die App lädt zum Gedanken an die Opfer des Nationalsozialismus ein, ist aber auch ein Anlass die eigene Stadt oder auch NRW-Städte, die man als Tourist*in erkundet, zu erforschen. Momentan gibt es in NRW etwa 15.000 Stolpersteine, im Juni 2023 soll europaweit der 100.000ste Stolpersteine verlegt werden - ihre Zahl wächst stetig. Gerade jüngere Menschen, die gerne und viel in den sozialen Medien unterwegs sind, sollen somit angesprochen werden auf ihrem Weg zur Schule oder Arbeit, die dabei entdeckten Stolpersteine näher kennenzulernen. Kuratierte Routen leiten per GPS [3] von einem Stolperstein zum nächsten. Ein interaktiv verknüpftes Glossar bietet weitere Hintergrundinformationen.

Ab 2020 hatte der WDR alle Städte und Gemeinden, die über Stolpersteine verfügen, um Kooperationen und Informationen gebeten: Archive wurden durchforstet, Dokumente gesichtet, Berichte ausgewertet und Quellen abgeglichen. Die multimediale Aufbereitung macht die Geschichte lebendig und lässt einen modern und an Ort und Stelle des Geschehens in die Vergangenheit eintauchen. In Kooperation mit „Planet Schule“ gibt es außerdem Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte, um die LBS-App sinnvoll im Schulunterricht einzusetzen. Durch fortlaufende Aktualisierungen gibt es auch an ausgewählten Orten Möglichkeiten mit Augmented Reality alte Aufnahmen in die heutige Umgebung einzubetten, um sich das frühere Leben besser vorstellen zu können. Zudem wurden in Zusammenarbeit mit Illustrator*innen der Kunsthochschule Kassel über 200 Kurzgeschichten gezeichnet, die die Biografien der Menschen erzählen. Weitere Informationen gibt es unter [4]