Triggerwarnung
Als Triggerwarnung bezeichnet man eine Warnung vor potenziell verstörenden Inhalten (engl. "trigger" bedeutet Auslöser)
Verwendung
Triggerwarnungen werden am Anfang von Medieninhalten gesetzt, um die Konsumenten davor zu warnen, dass die folgenden Inhalte potentielle Auslösereize enthalten. Ursprünglich stammt diese Praktik aus Selbsthilfeforen für Menschen mit psychischen Erkrankungen (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung). Dies dient dem Schutz der Betroffenen vor Inhalten, die Erinnerungen an erlebte Traumata auslösen könnten. So sollen Angst- bzw. Panikreaktionen vermieden werden.
Die Verwendung von Triggerwarnung erstreckt sich inzwischen auch auf weitere Themenbereiche, die auf den Konsumenten verstörend, provozierend oder beleidigend wirken könnten. Neben Inhalten über psychischen Erkrankungen werden oft auch Gewalt- und Missbrauchsdarstellungen sowie geschichtlicher Sexismus und Rassismus mit Triggerwarnungen versehen.
Bedeutung im Social Media Management
Im Umgang mit sensiblen Themen ist es wichtig, die Bedürfnisse der Konsumenten zu beachten. Teil des Community Managements kann es daher sein, Inhalte nach möglichen Triggern zu filtern und diese entsprechend zu entfernen oder mit einer Triggerwarnung zu versehen. Zudem kann es hilfreich sein, auf Seiten mit möglichen Hilfsangeboten zu verweisen.
Ein gutes Beispiel zeigt der Streamingdienstleister Netflix bei der Serie "13 Reasons Why". In der Serie wurde der Selbstmord der Hauptfigur in der ersten Staffel sehr explizit gezeigt, ursprünglich mit dem Gedanken, die Zuschauer durch die ungeschönte Darstellung von Nachahmung abzuhalten. Jedoch erhielt Netflix harsche Kritik dafür. Als Reaktion auf den Shitstorm läuft nun vor der zweiten Staffel ein Clip mit den Schauspielern, welcher explizit auf möglicherweise triggernde oder verstörende Themen hinweist und Informationen über Hilfsangebote gibt. Auch der Twitter-Account der Serie verweist auf mögliche Unterstützung.
Kritik
Triggerwarnungen stehen in der Kritik, nicht den gewünschten Nutzen zu erzielen, da schon die Erwähnung der jeweiligen Themen am Anfang eines Inhalts zu einer Angsthaltung beim Konsumenten führe. Gerade an Universitäten fürchtet man zudem, dass die Vermeidung bestimmter Themen zu einer fehlenden Auseinandersetzung der Studenten damit führe und auf diese Weise die Konfrontation und Aufarbeitung vermieden wird.
Triggerwarnungen fordern zudem eine gewisse Eigenverantwortung von den Betroffenen selbst. Da diese Warnhinweise allgemein gehalten sind, muss jeder für sich selbst entscheiden, abhängig von persönlichen Erfahrungen und Verfassung, ob ein Inhalt mit Triggerwarnung konsumiert werden sollte oder nicht.
Weiterführende Links
https://www.bedeutungonline.de/was-ist-eine-triggerwarnung-trigger-warning-bedeutung/
https://twitter.com/13ReasonsWhy
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/achtung-warum-triggerwarnungen-wenig-bringen