Snapchat

Aus Social Media Manager
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Snapchat ist eine kostenlose Instand-Messaging-App für Androit-Smartphones, iPhones und Tablets. Die App ermöglicht es „Snaps“ (Fotos und Videos) zu erstellen und diese an andere Snapchat-User zu senden. Die Snaps sind nur für eine begrenzte Zeit von max. 10 Sekunden sichtbar, bevor sie wieder gelöscht werden. Dies vermittelt Sicherheit, doch können technik-affine Nutzer mit geringen Aufwänden die Fotos und Videos leicht wieder rekonstruieren. Robert „Bobby“ Murphy und Evan Spiegel gründeten Snapchat im September 2011 in Los Angeles, Kalifornien. Beide Gründer erkannten, dass Videos und Fotos bei der jüngeren Generation größeren Anklang fanden, als die klassischen Textnachrichten, die überwiegend von älteren Nutzern verschickt wurden. Diese neue Erkenntnis nutzen sie für ihre neue Social Media Plattform Snapchat. Auf Grund der jungen Zielgruppe galt das neue Unternehmen schnell als größter Konkurrent von Facebook, was dazu führte, dass die Facebook Inc. mehrere Angebote zur Übernahme offerierte, die stets abgelehnt wurden. Heute wird der Wert von Snapchat auf ca. 25 Milliarden Dollar taxiert.[1] Im Jahre 2016 hatte Snapchat ca. 100 Millionen aktive Nutzer monatlich, die täglich 10 Milliarden Video-Clips anschauten. Tendenz steigend.[2] Im September 2016 firmierte sich das Unternehmen Snapchat Inc. und Snap Inc. um


Unterschied zu anderen Social Mediadiensten


Im Vergleich zu anderen Social Mediaplattformen unterscheidet sich Snapchat darin, dass die User kein klassisches Profil haben, das durch Informationen angereichert wird. Snapchat stellt seinen Nutzern einen eigenen Channel zur Verfügung, über den sie immer wieder neue Inhalte verbreiten können. Diese Art der Kommunikation ist jedoch einseitig, da es keine direkten Funktionen zum Kommentieren oder liken gibt. Zudem verschwinden die versandten Inhalte nach einer bestimmten Zeit wieder.


Lokale Dienste


Snapchat bietet in seiner App neben den allgemeinen Funktionen auch Lokale Funktionen an. So gibt es zum einen die Snapchat-Karte (Snap Map) und lokale Filter. Die lokalen Filter orientieren sich am aktuellen Standort des Nutzers, bei eingeschaltetem Ortungsdienst im Smartphone. Erkennt die App den Standort des Unseres schlägt diese Ihm nach dem Schuss eines Fotos in der Filterübersicht auch Standortbezogene Filter an, mit welchen der Nutzer anzeigen kann wo er sich gerade befindet. Diese Lokalen Filter können Sich auf Städte, Stadtteile oder besondere Institutionen /Orte beziehen. Die Snapchat-Karte zeigt dem User an, wo sich gerade seine Freunde befinden. Diese Anzeige ist öffentlich, kann aber auch auf bestimmte Freunde eingegrenzt oder komplett abgestellt werden, wenn man seinen Standort nicht mitteilen möchte. Ebenfalls zeig die Snapchat-Karte an wo gerade viele Bilder geteilt werden. Dies erkennt man an bunten Flecken auf der Karte. Dort veröffentlicht Snapchat alle an diesem Ort öffentlich geposteten Snaps. Je stärker der Fleck aufleuchtet desto mehr Snaps wurden dort veröffentlicht.


Datenschutz und Sicherheit


Auf Grund der kurzen Verfügbarkeit von verschickten Bildern und Videos bei Snapchat, suggeriert die App bei ihren Nutzern ein hohes Maß an Sicherheit und Datenschutz. Doch der Schein trügt, denn die App an sich bietet zwar für Androit und iOS selbst keine Möglichkeit zur Speicherung der empfangenen Daten, aber diverse Drittanbieter stellen hierfür Lösungen bereit. Zudem können über die Screenshot-Tastenkombination ganz einfach Kopien der gesendeten Inhalte erstellt werden. Beide Varianten zeigen auf, wie Inhalte, deren Aufbewahrung nicht gewünscht war, vom Empfänger leicht gesepeichert werden können. Im August 2013 wies eine Gruppe von Datenschützern die Betreiber der App auf eine kritische Sicherheitslücke hin, die jedoch ignoriert wurde. Die Folge daraus war, dass Hacker im gleichen Jahr Daten von ca. 4,6 Millionen Snapchat-Nutzern im Internet veröffentlichten. Zwar galt diese Lücke mit einem neuen Software-Update im Januar 2014 geschlossen, dennoch gelang es Hackern erneut ca. 200.000 Bilder, die über die App verschickt wurden, in Umlauf zu bringen.


Missbrauch von Nutzerdaten


Durch Whistleblower wurde Mitte 2019 der Missbrauch von SnapLion bekannt. Dabei handelt es sich um ein internes System, wodurch Mitarbeiter weitreichenden Zugriff auf Nutzerdaten erhalten, darunter auch private Inhalte. Die Whistleblower spielten Medien verschiedene interne Dokumente zu, die unter anderem zeigen, wie ein Mitarbeiter auf Nutzerdaten zugreift, ohne dass es dafür eine rechtliche Grundlage gab. Dabei handelte es sich um keinen Einzelfall: Die Insider gaben an, dass mehrere Mitarbeiter mit SnapLion die Daten von Nutzern missbraucht haben.

Die Vorwürfe des Missbrauchs wurden von Snapchat weder bestätigt noch dementiert. Laut den Whistleblowern hat SnapLion jedoch keine ausreichende Protokollierung der Anfragen, sodass dies gar nicht nachvollziehbar ist, ob diese berechtigt sind oder etwa private Personen ausspioniert werden. Außerdem werde das Werkzeug nicht mehr nur für Strafverfolgungsbehörden genutzt, sondern auch für viele Alltagsszenarien – beispielsweise das Zurücksetzen eines vergessenen Passwortes.

Vergleichbare Vorfälle gab es bereits bei anderen großen Anbietern kommerzieller Sozialer Netzwerke. Nutzer müssten daher davon ausgehen, dass alle ihre Daten von dritten gelesen und möglicherweise missbraucht werden, sofern diese nicht durch Verschlüsselung effektiv davor geschützt werden, so Alex Stamos, der ehemalige Leiter der Sicherheitsabteilung bei Facebook. Bei Snapchat selbst war zu diesem Zeitpunkt keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vorhanden, sodass von Seiten des Unternehmens und deren Mitarbeiter grundsätzlich darauf zugegriffen werden konnte.[3]

Weblinks


[4] Offizielle Webseite

[5] Download der App bei iTunes

[6] Download der App bei Google Play

[7] Video "Was ist Snapchat?"

[8] Snapchat Karte


Einzelnachweise


1.[9] Artikel aus der FAZ zum Börsengang von Snapchat

2.[10] Artikel zur Snapchat Statistik 2016 von Axel Dittmann

3.Missbrauch der Nutzerdaten durch SnapLion