Nextcloud
Nextcloud ist eine freie und kostenlose File-Hosting-Software, welche im Juni 2016 als Fork aus der auch im Studienheft 2 erwähnten Software ownCloud entstanden ist. Im Gegensatz zur besagten OwnCloud ist Nextcloud unter der AGPL-3.0-Lizenz frei als Open Source-Produkt verfügbar. Auch ownCloud ist in seiner Basis-Version kostenfrei, versteckt jedoch einige Features hinter einer kostenpflichtigen Enterprise-Lizenz.
Funktionsweise -und Umfang
Die Software verfügt über eine Weboberfläche, worüber einzelne Dateien hochgeladen und abgerufen werden können. Selbiges ist auch über Apps für gängige Mobile Devices wie iOS und Android möglich. Neben der Verwaltung von Dateien ist es unter anderem auch möglich, - Diese mit anderen (auch fremden) Personen zu teilen (besonders sinnvoll bei großen Dateien, die sich nicht als E-Mailanhang verschicken lassen - Gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten - Videokonferenzen durchzuführen - Die komplette Oberfläche der firmeninternen Corporate Identity (kurz CI) anzupassen (wirkt sich auch auf die App für mobile Endgeräte aus)
Erweiterungen und Anbindungen
Der Funktionsumfang lässt sich durch zahlreiche Plugins, in Nextcloud „Apps“ genannt, erweitern. So ist es im Firmenumfeld zum Beispiel möglich, eine vorhandene Active Directory Benutzerdatenbank zu integrieren, um allen Mitarbeitern eines Unternehmens den Zugriff auf die Nextcloud zu gewähren. Zudem lassen sich direkte Verknüpfungen zu Microsoft Office schaffen. Für den Social Media-Bereich sind insbesondere die direkten Verbindungen zu Diensten wie Facebook und Twitter interessant, sodass ich Dateien aus der Nextcloud auf den entsprechenden Seiten hochladen kann.
Vor- und Nachteile
Da Nextcloud als Open Source-Projekt frei verfügbar ist, kann jedes Unternehmen und jede Privatperson diese Anwendung nutzen. Zwar lässt sich die benötigte Hardware auch bei einem Dienstleister anmieten, aber um die vollkommene Datenhoheit zu behalten bietet es sich an, die Software im eigenen Haus zu betreiben. Für den privaten Gebrauch sind hierfür auch keine großen Ausgaben notwendig. Bei kleineren Datenmengen reicht auch ein Einplatinenrechner wie der Raspberry Pi aus. Die oben angesprochene Datenhoheit ist natürlich der Kernvorteil im Vergleich zu ausländischen Anbietern wie Dropbox oder Google Drive, wo nicht immer ganz klar ist, wer genau Zugriff auf meine Dateien hat. Ein Nachteil, sofern die Software intern gehostet wird, ist natürlich, dass auch die Wartung selbstständig übernommen werden muss. In Unternehmen mit eigener IT-Abteilung ist das vermutlich problemlos möglich, doch auch als Privatperson müsste ich mich um eine mögliche Datensicherung, Updates und die Sicherheit, das unbefugte keinen Zugriff auf meine Daten erhalten, kümmern.