Cybermobbing

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Definition Cybermobbing

Beim Cybermobbing (auch Cyberbullying genannt) werden Menschen mit Hilfe des Internets (z.B. Social-Media-Plattformen, E-Mail, Foren, etc.) und Mobiltelefonen (z.B. SMS, MMS) beleidigt, bedroht oder schikaniert. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Fotos oder Videos ins Internet gestellt, welche das Opfer in einer kompromittierenden Lage zeigen. Auch das hinterlassen gehässiger Kommentare oder Gerüchte in Foren oder auf Social-Media-Profilen sowie das Senden von privaten Drohnachrichten zählen dazu. Gerade durch die im Internet vermeintlich gegebene Anonymität sinkt bei potentiellen Tätern die Hemmschwelle für Cybermobbing.[1] [2]


Abgrenzung zum klassischen Mobbing

Obwohl Cybermobbing dem klassischen Mobbing stark ähnelt, finden sich neben der Verwendung von Internet und Mobiltelefonen einige Aspekte, die eine Abweichung bzw. Neuerung darstellen: [3]

Erreichbarkeit: Im Gegensatz zum klassischen Mobbing, welches sich auf die Schule, sowie den Schulweg beschränkt, können die Täter ihre Opfer via Internet oder Mobiltelefon jederzeit attackieren, sodass nicht mal mehr das eigene Zuhause als Zufluchtsort dient. [4]

Anonymität: Die Täter können im Internet weitgehend anonym agieren, sodass die Opfer nicht immer wissen, wer hinter den Attacken steckt, was in einer großen Unsicherheit resultiert. [5]

Distanz: Da die Täter ihre Opfer nicht im direkten Kontakt angreifen, bleibt ihnen die unmittelbare Reaktion der Opfer (Mimik, Gestik) verborgen. Hierdurch werden sie nicht gewahr, wie sich die Betroffenen fühlen und welchen Schaden sie in ihnen anrichten[6]

Reichweite: Beim klassischen Mobbing sind in der Regel nur Opfer, Täter und das engste Umfeld (Familie, Freunde) involviert. Cybermobbing hingegen erreicht ein großes Publikum und kann auch von Außenstehenden weiterverbreitet werden. Hierdurch ist es fast unmöglich, die veröffentlichten Inhalte endgültig aus dem Internet entfernen zu lassen.[7]


Die Opfer

Cybermobbing ist in der heutigen Zeit längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Und obwohl sich diese Form der Gewalt inzwischen durch die ganze Gesellschaft zieht, sind gerade Kinder und Jugendliche am häufigsten davon betroffen. [8]

Hierbei werden in erster Linie diejenigen angefeindet, die bereits aufgrund bestimmter Merkmale, wie beispielsweise einem Abweichen von gängigen Schönheitsidealen, der Sprache oder der Nationalität auch im „realen Leben“ Ausgrenzung erfahren. [9]


Folgen für die Opfer

Cybermobbing stellt nicht nur eine enorme Belastungssituation für die Betroffenen dar, sondern geht darüber hinaus mit erheblichen gesundheitlichen und sozialen Folgen einher. Die Symptome der Betroffenen variieren abhängig vom Schweregrad des Mobbings sowie der individuellen mentalen Verfassung. Zu den klassischen Symptomen zählen der soziale Rückzug bis hin zur vollständigen Isolation, das Vermeiden von Situationen, in denen die Betroffenen ihren Peinigern begegnen (z.B. Schule) sowie ein Leistungsabfall in der Schule. Hinzu kommen Essstörungen, Gewaltphantasien, welche sich gegen die Täter richten, Depressionen, suizidale Gedanken bis hin zum tatsächlichen Suizid. [10] [11]


Die Täter

Bezüglich des Geschlechts der Täter konnte in einer Studie der Universität Münster zum Thema Cybermobbing an Schulen nachgewiesen werden, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen häufig für Cybermobbing gegen Mitschüler verantwortlich sind. Darüber hinaus ist besonders auffällig, dass die Täter sich der verletzenden Wirkung und Ernsthaftigkeit ihrer Handlungen nicht ausreichend bewusst sind, da die Taten in 40% der Fälle als „Streich“ oder „Spaß“ betitelt wurden. [12]

Des Weiteren weisen die Täter oftmals eine Mischung bestimmter Charakterzüge auf. Hierzu zählen ein hohes Maß an Selbstbewusstsein sowie der Wunsch, die MitschülerInnen zu dominieren. Auch eine erhöhte Impulsivität genauso wie eine insgesamt positivere Haltung gegenüber Gewalt sind bezeichnende Persönlichkeitsmerkmale von Mobbern. [13]


Beweggründe der Täter

Bei den Menschen, die zu Tätern werden, liegt das Motiv nicht selten in der Angst begründet, selber Ausgrenzung zu erfahren und von anderen schikaniert zu werden. Ein weiterer Auslöser ist der Wunsch von den eigenen Freunden mit den begangenen Taten anzugeben, um als besonders „cool“ und „stark“ angesehen zu werden (Imponiergehabe). Darüber hinaus wird das Bloßstellen und Beleidigen anderer dafür genutzt, Personen abzuwerten, welche als potentielle Konkurrenz wahrgenommen werden. [14]

Nicht zuletzt können auch die eigentlichen Opfer von Mobbingattacken zu Tätern mutieren, in dem sie aus Wut und Rachegelüsten zurückschlagen. [15]


Weiterführende Links


Einzelnachweise

  1. Cybermobbing – Was tun? Jugendschutz.net. Abgerufen am 23.04.2023.
  2. Medienkompetenz – Was ist Cybermobbing? Webseite des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Abgerufen am 23.04.2023.
  3. Cybermobbing – Rechtzeitig erkennen und richtig handeln klicksafe - Webseite des deutschen Awareness Centres der Europäischen Union. Abgerufen am 23.04.2023
  4. Cybermobbing – Rechtzeitig erkennen und richtig handeln klicksafe - Webseite des deutschen Awareness Centres der Europäischen Union. Abgerufen am 23.04.2023.
  5. Cybermobbing – Rechtzeitig erkennen und richtig handeln klicksafe - Webseite des deutschen Awareness Centres der Europäischen Union. Abgerufen am 23.04.2023.
  6. Cybermobbing – Rechtzeitig erkennen und richtig handeln klicksafe - Webseite des deutschen Awareness Centres der Europäischen Union. Abgerufen am 23.04.2023.
  7. Cybermobbing – Rechtzeitig erkennen und richtig handeln klicksafe - Webseite des deutschen Awareness Centres der Europäischen Union. Abgerufen am 23.04.2023.
  8. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  9. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  10. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  11. Cybermobbing – Folgen für Opfer Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Abgerufen am 23.04.2023.
  12. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  13. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  14. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.
  15. Cybermobbing Hilfe – Stoppt Cybermobbing Webseite des Cybermobbing-Hilfe e.V.. Abgerufen am 23.04.2023.




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