Ephemeral Media
Ephemeral Media
Ephemeral Media ist ein noch relativ junger Begriff aus dem Bereich Social Media. „Ephemerality“ bedeutet so viel wie Vergänglichkeit oder Kurzlebigkeit. Es leitet sich von dem griechischen Wort „Ephemeros“ ab und beinhaltet etwas, das nur einen Tag anhält. Ephemeral Media sind daher Social Media Plattformen, deren Content auf diesem Prinzip beruht. Und damit sind wir schon bei dem Social Media Trend für 2016. Es geht um Inhalte, die nur für eine kurze Zeit zu sehen sind. Sie sind quasi mit einem Ablaufdatum ausgestattet und haben eine Selbstzerstörungsfunktion.
Trends
Angefangen hat dieser Social Media Trend schon 2014 mit der Fotoplattform SnapChat [1],bei der die User festlegen können, dass sich ein Bild oder ein Video, einige Sekunden nach dem Verschicken, wieder löscht. Mit dem Vertrauen in diese Aussage sollte man jedoch vorsichtig sein. Es ist durchaus möglich, gelöschte Inhalte wieder sichtbar zu machen. Seit August 2015 gibt es bei SnapChat auch eine Art visuelles Tagebuch, bei dem die Bilder 24 Stunden sichtbar sind. Man muss daher jeden Tag einmal dort vorbeischauen, um nichts zu verpassen. Das lässt viele Jugendliche süchtig danach werden.
Im Jahr 2015 setzte sich der Ephemeral Media Trend unter anderem mit der Live-Streaming Plattform Periscope[2]fort, bei der es sich um eine App für Live-Übertragungen von Videos handelt. Als Benutzer kann man den Zuschauerkreis begrenzen und die Videos können in einem Live-Chat kommentiert und bewertet werden. Es ist auch möglich, anderen zu folgen. Man wird dann immer benachrichtigt, wenn ein neues Video online ist. Die Videos sind 24 Stunden im Netz und werden danach gelöscht. Probleme gibt es bei diesem Dienst vor allem mit den Nutzungs- und Urheberrechten, wenn Privatpersonen z.B. Konzerte oder Sportveranstaltungen komplett abfilmen und ins Netz stellen.
Diese Trends, vergänglichen Inhalten zu folgen, sind vor allem bei Jugendlichen zu beobachten. Sie verlassen Plattformen wie Facebook, um zu neuen Formaten zu wechseln. Jugendlichen wollen unter sich sein. Sie möchten nicht das Gefühl haben, von ihren Eltern überwacht zu werden, die ja mittlerweile auch in großer Anzahl bei Facebook aktiv sind. Außerdem sind die Jugendlichen der heutigen Generation sehr technikaffin und einfach experimentierfreudiger. Sie folgen bereitwillig neuen Trends und probieren sie aus. Möglicherweise spielt bei dem Nutzungsverhalten auch die vermeintliche Datensicherheit eine Rolle. Es wird gesagt, dass die Inhalte nach kurzer Zeit gelöscht werden und viele Jugendliche werden gar nicht wissen, dass die meisten dieser Daten doch wieder abgerufen werden können.
Marketing
Aus Marketingsicht ergeben sich durch Ephemeral Media völlig neue Möglichkeiten. Die langfristig angelegte Kampagne zählt in diesem Umfeld nicht mehr. Es müssen beispielsweise Werbebotschaften mit einer Länge von nur wenigen Sekunden geschaffen werden, was durchaus eine Herausforderung ist. Live-Streaming Angebote können von Unternehmen für besondere Ankündigungen oder Eilmeldungen genutzt werden. Idealerweise sollte es dann für die User die Möglichkeit geben, in Echtzeit darauf zu reagieren, so dass ein Austausch möglich ist und für die Unternehmen ein echter Mehrwert geschaffen wird.
Es wird dadurch wieder einmal deutlich, dass Social Media Marketing ständigem Wandel unterlegen ist. Wer als Unternehmen in diesem Bereich aktiv sein will, muss die Zeichen der Zeit erkennen und seine Strategien daraufhin anpassen. Immer wieder aufs Neue, ansonsten werden wichtige Zielgruppen von der Werbebotschaft nicht mehr erreicht.
Links:
Ephemeral Apps: Löschen sie wirklich was sie versprechen?[3]
Ephemeral Marketing: Der Hype auf dem Prüfstand[4]
Kommunikationstrend Epemeral Media - Next Big Thing für 2015?[5]
--Schreibfee (Diskussion) 15:25, 1. Mai 2016 (CEST)