Twitter-Bot: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Twitter-Bot (Bot von engl. robot = Roboter) ist eine Software, mit deren Hilfe sich ein Twitter-Account kontrollieren lässt (via API-Programmierschnittstelle). So wird aus einem Twitter-Account ein nützlicher Assistent, der sich für viele unterschiedliche Aufgaben wie Tweeten, Retweeten, Liken, (Un-)Following und auch für Direct Messages einsetzen lässt.  
Ein Twitter-Bot ist eine Art Bot-Software, die einen Twitter-Account über die Twitter-API steuert. Dabei agiert die Bot-Software selbstständig und kann unter anderem Aktionen wie Tweeten, Retweeten, Liken, Folgen, Entfolgen oder Direktnachrichten an andere Accounts ausführen. Twitter hat für die Automatisierung von Accounts einige Regeln aufgestellt, die die ordnungsgemäße und unsachgemäße Verwendung der Automatisierung festlegen. Zur ordnungsgemäßen Verwendung gehören die Verbreitung hilfreicher Informationen, die automatische Generierung interessanter oder kreativer Inhalte und die automatische Beantwortung von Nutzern per Direktnachricht. Zur unsachgemäßen Verwendung gehören die Umgehung von API-Ratenbeschränkungen, die Verletzung der Privatsphäre von Nutzern, Spamming und Sockpupping.
Verschiedene Beispiele wie eine Timer-Funktion (@Timer) oder eine Kalender-Funktion (@Gcal) sind sicher nützlich. Ansonsten scheinen Bots in der Netzwelt eher verpönt zu sein.  


== Merkmale ==
Es gibt verschiedene Merkmale, die darauf hinweisen, dass ein Twitter-Account von einem Bot geführt wird. In einem Artikel aus dem Jahr 2012[1] werden einige Kriterien vorgeschlagen, die darauf hinweisen, dass es sich bei einem Account um einen Bot handeln könnte. Besonders auffällig ist dabei periodisches und regelmäßiges tweeten sowie Spam-Inhalte. Ein wichtiges Merkmal ist auch die Verwendung von sich wiederholenden Mustern in Tweets, die oft auf automatisierte Prozesse hindeuten.


Hier noch ein unterhaltsames '''Beispiel''':
== Beispiele ==
Botanicalls ist ein Twitter-Bot, der daran erinnert, wann die Zimmerpflanzen gegossen werden müssen. Dazu wird das separate, ca. 80 Euro teure Kit in die Erde der Lieblingspflanze gesteckt. Dann für die Pflanze einen Twitter-Account erstellen. Wenn die Erde zu trocken wird, meldet sich der Bot per Tweet und nach dem Gießen gibt es noch ein Dankeschön. [https://www.botanicalls.com/kits/ www.botanicalls.com/kits]
Das Feld der Twitter-Bots ist groß. Einige Bots können hilfreiches Material tweeten. Im Jahr 2009 erstellten Twitter-Bots schätzungsweise etwa 24 Prozent der Tweets auf Twitter. Hier sind Beispiele für einige der Twitter-Bots und wie sie mit Benutzern auf Twitter interagieren:


[//twitter.com/betelgeuse_3?lang=de/ @Betelgeuse_3] sendet automatische Antworten auf Tweets, die die Phrase "Beetlejuice, beetlejuice, beetlejuice" enthalten. Die Tweets werden mit der Stimme der Hauptfigur aus dem Beetlejuice-Film gesendet.


[//twitter.com/chssbot/ @chssbot] tweetet alle 5 Stunden historische Schachpartien.
[//twitter.com/everyword/ @everyword] hat jedes Wort der englischen Sprache getwittert. Es begann 2007 und twitterte bis 2014 alle dreißig Minuten.
[//twitter.com/gnutiez/ @gnutiez] verfolgt die Schlagzeilen und Teaser der großen deutschen Online-Zeitungen und twittert alle Änderungen, die nach Veröffentlichung eines Artikels vorgenommen werden.
[//twitter.com/HaiQuBot/ @HaiQuBot] twittert alle 30 Minuten kurze gefundene Gedichte über die Welt unter COVID-19-Quarantäne.
[//twitter.com/WoerterBot/ @WoerterBot] kombiniert zufällig Wörter aus dem deutschen Wörterbuch und postet sie einmal am Tag als kurze Aussagen in grammatikalisch korrekter Form.
[//twitter.com/Zeitansage/ @Zeitansage] twitterte in den Jahren 2009 und 2010 etwa 330.000 Mal im Minutentakt die aktuelle Uhrzeit.
== Einfluss ==
Die Universität von Indiana hat einen kostenlosen Dienst namens Botometer (früher BotOrNot)[2] entwickelt, der Twitter-Accounts anhand ihrer Wahrscheinlichkeit, ein Twitter-Bot zu sein, bewertet. Viele Twitter-Bots haben eine enorme Reichweite, da ihre menschlich-klingenden Antworten den Anschein erwecken, dass sich hinter den Accounts ein Mensch und kein Bot verbirgt. Die Einsatzmöglichkeiten von Bots sind vielfältig und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Nutzererfahrung haben.
=== Politisch ===
Twitter-Bots spielten eine wichtige Rolle bei der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA. Forscher schätzten, dass Pro-Trump-Bots vier Tweets für jeden automatisierten Pro-Clinton-Account generierten und Pro-Clinton-Bots während der letzten Debatte sogar mit 7:1 bei relevanten Hashtags übertweeteten. Zu den Bedenken über politische Twitter-Bots gehören die Verbreitung bösartiger Inhalte, eine verstärkte Polarisierung und die Verbreitung von Fake News. Die meisten "Pro-Trump-Bots" stammen nachgewiesen aus Russland, dem Iran und Myanmar.
=== Positiver Einfluss ===
Viele nicht bösartige Bots sind aufgrund ihres Unterhaltungswerts beliebt. Ein Beispiel ist @tinycarebot, der seine Follower dazu ermutigt, auf sich selbst zu achten. Marken nutzen zunehmend automatisierte Twitter-Bots, um auf interaktive Weise mit Kunden zu kommunizieren. Organisationen wie @TheNiceBot kämpfen gegen Mobbing, indem sie positive Botschaften verbreiten.
=== Öffentliche Personen ===
Die Mehrheit der Twitter-Accounts, die öffentlichen Persönlichkeiten und Marken folgen, sind oft gefälscht oder inaktiv, was die Anzahl der Twitter-Follower eines Prominenten zu einem schwierigen Maßstab für die Messung der Popularität macht. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Authentizität und der tatsächlichen Reichweite von Accounts auf, die in der Öffentlichkeit stehen.


== Quellen ==
== Quellen ==
[1] Chu, Zi; Gianvecchio, Steven; Wang, Haining; Jajodia, Sushil (2012). "Detecting Automation of Twitter Accounts: Are You a Human, Bot, or Cyborg?" [https://ieeexplore.ieee.org/document/6280553] (PDF)
[2] https://botometer.osome.iu.edu/
[3] [https://en.wikipedia.org/wiki/Twitter_bot Website Wikipedia englisch]


[https://en.wikipedia.org/wiki/Twitter_bot Website Wikipedia englisch]
[4] [https://www.pcwelt.de/ratgeber/Twittern-leicht-gemacht-Die-nuetzlichsten-Twitter-Bots-3951808.html/ www.pcwelt.de/ratgeber]


[https://www.pcwelt.de/ratgeber/Twittern-leicht-gemacht-Die-nuetzlichsten-Twitter-Bots-3951808.html/ www.pcwelt.de/ratgeber]
[5] [https://cacm.acm.org/research/the-rise-of-social-bots/]

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2024, 18:05 Uhr

Ein Twitter-Bot ist eine Art Bot-Software, die einen Twitter-Account über die Twitter-API steuert. Dabei agiert die Bot-Software selbstständig und kann unter anderem Aktionen wie Tweeten, Retweeten, Liken, Folgen, Entfolgen oder Direktnachrichten an andere Accounts ausführen. Twitter hat für die Automatisierung von Accounts einige Regeln aufgestellt, die die ordnungsgemäße und unsachgemäße Verwendung der Automatisierung festlegen. Zur ordnungsgemäßen Verwendung gehören die Verbreitung hilfreicher Informationen, die automatische Generierung interessanter oder kreativer Inhalte und die automatische Beantwortung von Nutzern per Direktnachricht. Zur unsachgemäßen Verwendung gehören die Umgehung von API-Ratenbeschränkungen, die Verletzung der Privatsphäre von Nutzern, Spamming und Sockpupping.

Merkmale

Es gibt verschiedene Merkmale, die darauf hinweisen, dass ein Twitter-Account von einem Bot geführt wird. In einem Artikel aus dem Jahr 2012[1] werden einige Kriterien vorgeschlagen, die darauf hinweisen, dass es sich bei einem Account um einen Bot handeln könnte. Besonders auffällig ist dabei periodisches und regelmäßiges tweeten sowie Spam-Inhalte. Ein wichtiges Merkmal ist auch die Verwendung von sich wiederholenden Mustern in Tweets, die oft auf automatisierte Prozesse hindeuten.

Beispiele

Das Feld der Twitter-Bots ist groß. Einige Bots können hilfreiches Material tweeten. Im Jahr 2009 erstellten Twitter-Bots schätzungsweise etwa 24 Prozent der Tweets auf Twitter. Hier sind Beispiele für einige der Twitter-Bots und wie sie mit Benutzern auf Twitter interagieren:

@Betelgeuse_3 sendet automatische Antworten auf Tweets, die die Phrase "Beetlejuice, beetlejuice, beetlejuice" enthalten. Die Tweets werden mit der Stimme der Hauptfigur aus dem Beetlejuice-Film gesendet.

@chssbot tweetet alle 5 Stunden historische Schachpartien.

@everyword hat jedes Wort der englischen Sprache getwittert. Es begann 2007 und twitterte bis 2014 alle dreißig Minuten.

@gnutiez verfolgt die Schlagzeilen und Teaser der großen deutschen Online-Zeitungen und twittert alle Änderungen, die nach Veröffentlichung eines Artikels vorgenommen werden.

@HaiQuBot twittert alle 30 Minuten kurze gefundene Gedichte über die Welt unter COVID-19-Quarantäne.

@WoerterBot kombiniert zufällig Wörter aus dem deutschen Wörterbuch und postet sie einmal am Tag als kurze Aussagen in grammatikalisch korrekter Form.

@Zeitansage twitterte in den Jahren 2009 und 2010 etwa 330.000 Mal im Minutentakt die aktuelle Uhrzeit.

Einfluss

Die Universität von Indiana hat einen kostenlosen Dienst namens Botometer (früher BotOrNot)[2] entwickelt, der Twitter-Accounts anhand ihrer Wahrscheinlichkeit, ein Twitter-Bot zu sein, bewertet. Viele Twitter-Bots haben eine enorme Reichweite, da ihre menschlich-klingenden Antworten den Anschein erwecken, dass sich hinter den Accounts ein Mensch und kein Bot verbirgt. Die Einsatzmöglichkeiten von Bots sind vielfältig und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Nutzererfahrung haben.

Politisch

Twitter-Bots spielten eine wichtige Rolle bei der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA. Forscher schätzten, dass Pro-Trump-Bots vier Tweets für jeden automatisierten Pro-Clinton-Account generierten und Pro-Clinton-Bots während der letzten Debatte sogar mit 7:1 bei relevanten Hashtags übertweeteten. Zu den Bedenken über politische Twitter-Bots gehören die Verbreitung bösartiger Inhalte, eine verstärkte Polarisierung und die Verbreitung von Fake News. Die meisten "Pro-Trump-Bots" stammen nachgewiesen aus Russland, dem Iran und Myanmar.

Positiver Einfluss

Viele nicht bösartige Bots sind aufgrund ihres Unterhaltungswerts beliebt. Ein Beispiel ist @tinycarebot, der seine Follower dazu ermutigt, auf sich selbst zu achten. Marken nutzen zunehmend automatisierte Twitter-Bots, um auf interaktive Weise mit Kunden zu kommunizieren. Organisationen wie @TheNiceBot kämpfen gegen Mobbing, indem sie positive Botschaften verbreiten.

Öffentliche Personen

Die Mehrheit der Twitter-Accounts, die öffentlichen Persönlichkeiten und Marken folgen, sind oft gefälscht oder inaktiv, was die Anzahl der Twitter-Follower eines Prominenten zu einem schwierigen Maßstab für die Messung der Popularität macht. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Authentizität und der tatsächlichen Reichweite von Accounts auf, die in der Öffentlichkeit stehen.

Quellen

[1] Chu, Zi; Gianvecchio, Steven; Wang, Haining; Jajodia, Sushil (2012). "Detecting Automation of Twitter Accounts: Are You a Human, Bot, or Cyborg?" [1] (PDF)

[2] https://botometer.osome.iu.edu/

[3] Website Wikipedia englisch

[4] www.pcwelt.de/ratgeber

[5] [2]