Open Government: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
Dies geschieht nicht nur digital, wenn auch gleich eine einfache Form um schnellt zeit- und ortunabhängig partizipieren zu können, als auch durch Formen der Bürgerbeteiligung , wie Bürgerversammlungen, spontane Treffen vor Ort in den Kommunen, das Vereinswesen, als auch Aktionen vor Ort. | Dies geschieht nicht nur digital, wenn auch gleich eine einfache Form um schnellt zeit- und ortunabhängig partizipieren zu können, als auch durch Formen der Bürgerbeteiligung , wie Bürgerversammlungen, spontane Treffen vor Ort in den Kommunen, das Vereinswesen, als auch Aktionen vor Ort. | ||
https://enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de/lexikon/informationssysteme/Sektorspezifische-Anwendungssysteme/Offentliche-Verwaltungen--Anwendungssysteme-fur/open-government#:~:text=Die%20Erwartungshaltung%20an%20Open%20Government%20variiert%20zwischen%20einer,Transparenz%2C%20Partizipation%20und%20Kollaboration%20wird%20meist%20stufenweise%20dargestellt. | [https://enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de/lexikon/informationssysteme/Sektorspezifische-Anwendungssysteme/Offentliche-Verwaltungen--Anwendungssysteme-fur/open-government#:~:text=Die%20Erwartungshaltung%20an%20Open%20Government%20variiert%20zwischen%20einer,Transparenz%2C%20Partizipation%20und%20Kollaboration%20wird%20meist%20stufenweise%20dargestellt.] | ||
'''Open Government Partnership (OGP)''' | '''Open Government Partnership (OGP)''' | ||
2011 wurde das Open Government Partnership (OGP) gegründet. Dieses umfasst 78 Staaten und seit 2016 auch Deutschland. Aufgabe des OGP sind im Austausch mit der Zivilgesellschaft regelmäßig nationale Aktionspläne zu entwickeln. Die Aktionspläne sollen beispielsweise Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, Verwaltungsmodernisierung oder auch die Nutzung von digitalen Werkzeugen in Verwaltung oder auch Politik behandeln. | 2011 wurde das Open Government Partnership (OGP) gegründet. Dieses umfasst 78 Staaten und seit 2016 auch Deutschland. Aufgabe des OGP sind im Austausch mit der Zivilgesellschaft regelmäßig nationale Aktionspläne zu entwickeln. Die Aktionspläne sollen beispielsweise Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, Verwaltungsmodernisierung oder auch die Nutzung von digitalen Werkzeugen in Verwaltung oder auch Politik behandeln. | ||
Dazu gehört auch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Nicht-Regierungsorganisationen. Das bedeutet Bündnisse, Vereine, Aktionen, Projekte und weitere. | Dazu gehört auch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Nicht-Regierungsorganisationen. Das bedeutet Bündnisse, Vereine, Aktionen, Projekte und weitere.[https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/open-government/ogp/open-government-partnership-node.html] | ||
2017 wurde ein erster nationaler Aktionsplan seitens der Bundesregierung vorgelegt. Die damalige Bundesregierung in Vertretung von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière setzten den Startschuss für Zukunftsthemen, wie zum Beispiel „Open Data“. | 2017 wurde ein erster nationaler Aktionsplan seitens der Bundesregierung vorgelegt. Die damalige Bundesregierung in Vertretung von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière setzten den Startschuss für Zukunftsthemen, wie zum Beispiel „Open Data“. | ||
Zeile 76: | Zeile 75: | ||
*Verstetigung des Spurenstoffdialogs | *Verstetigung des Spurenstoffdialogs | ||
*Nationales Monitoringzentrum zur Biodiversität | *Nationales Monitoringzentrum zur Biodiversität | ||
Außerdem beinhaltet der Aktionsplan zwei Verpflichtungen mit Beteiligung der Bundesländer | Außerdem beinhaltet der Aktionsplan zwei Verpflichtungen mit Beteiligung der Bundesländer |
Version vom 5. Januar 2022, 22:44 Uhr
Mit Open Government wird die Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber den Bürgern bezeichnet.
Dadurch soll mehr Transparenz und mehr Bürgerbeteiligung entstehen, in der Hoffnung, dass dies zu mehr Engagement und Innovationen sowie einer Stärkung gemeinschaftlicher Belange führt.
Durch die Internationalisierung, Globalisierung und nicht zuletzt die Digitalisierung, stellt das Bestreben Verwaltung und Regierung für die Zivilgesellschaft transparenter und partizipativer zu gestalten dies vor große Herausforderungen. Der Ansatz des Open Government ist nicht trennscharf darzustellen. Es gibt verschiedene formelle und informelle Bewegungen, Initiativen und Gruppen, die an und nach diesem Ansatz arbeiten.
Historie
Bürokratiemodell von Max Weber
Max Weber (dt. Soziologe und Ökonom, 1864-1920) beschrieb in seinem Werk „Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie“ den Idealtypus einer modernen und leistungsfähigen Verwaltung. Diese konnten, laut ihm, nur durch „bewusste gesetzte Regeln“ und in „Büros“ durch hauptamtlich, ausgebildetes Fachpersonal durchgeführt werden. Zur Zeit von Weber war dies eine Errungenschaft der damaligen modernen als Entwicklung aus den früheren feudalistischen Herrschaftsformen heraus. Bürokratie als „Idealtypus einer legalen und rationalen Herrschaft“, war die Definition Webers. Das umschloss unter anderem folgende Punkte:
- formales Recht umzusetzen (durch den Gesetzgeber vorgegeben)
- die Gestaltung einer professionellen Verwaltung (hauptamtliche Mitarbeitende, gerechte Bezahlung der Mitarbeitenden, Ausbildungsmöglichkeiten, geregelter beruflicher Werdegang usw.)
- organisatorische Konzepte, welche die Leistungsfähigkeit der Verwaltung gewährleistet (z. B. durch Amtshierarchie, Arbeitsteilung, Dienst- und Fachaufsicht usw.) [1]
Das Bürokratiemodell heute
Webers Ansätze klingen in einer Zeit der Think Tanks, Bestrebungen zu flachen Hierarchien in den Verwaltungen und Feel-Good-Managern teilweise verwaltet und abstrakt. Dennoch muss festgestellt werden, dass Webers Ansätze in vielen Ländern der Welt noch gar nicht angekommen sind.
Vom Bürokratiemodell zum New Public Management
Nach diesem Ansatz geht es darum das Modell Webers nicht wegzudenken, sondern weiterzuentwickeln. Das New Public Management versteht sich als eine Ablösung einer Norm geprägten Steuerung durch ein Verwaltungsmanagement. Es wir allerdings nicht, wie Webers Bürokratiemodell als ein einheitliches Modell verstanden, sondern um eine weltweite Reformbewegung. Charakteristisch für New Public Management Bewegung sind unter anderem:
- dezentrale Grundstrukturen
- Kunden- und Bürgerorientierung
- Ziel- und ergebnisorientierte Steuerung
- stärkere Markt- und Wettbewerbsorientierung [2]
Good Governance
Good Governance entwickelte sich aus den Bestrebungen der Bewegung des New Public Management heraus. Der Begriff meint eine '„gute Staatsführung“' oder auch „verantwortungsvolle Regierungsführung“. Das bedeutet nachvollziehbares, transparentes und auch reflektiertes Regierungshandeln. Hierbei soll die gesamte Bevölkerung beteiligt werden und nicht nur die erreicht werden, welche sich sowieso schon an Gesellschaft beteiligen, sondern unter anderem auch die Bedürfnisse von Minderheiten mitberücksichtig werden. Da der Begriff Governance das wie beschreibt, wie in einem Staat entschieden und politische Inhalte formuliert und umgesetzt werden, ist es wichtig diesem Begriff Beachtung zu schenken.[3]
Von Good Governance zu Open Government
Da der Begriff Governance das wie beschreibt, wie in einem Staat entschieden und politische Inhalte formuliert und umgesetzt werden, ist es wichtig diesem Begriff besondere Beachtung zu schenken. Die Entwicklungsgeschichte der Verwaltungskultur in Deutschland spiel eine wichtige Rolle für den Ansatz des Open Government. Zum Lösen aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen, wie Digitalisierung, Migration, Umweltschutz und die Globalisierung, ist die Partizipation der Zivilgesellschaft eine wertvolle Errungenschaft der Moderne. Während beim Good Governance noch von einer theoretischen Idee der Öffnung von Verwaltung und Politik gesprochen wird, lädt der Begriff des Open Government dazu ein tatsächlich mitzuwirken.
Dies geschieht nicht nur digital, wenn auch gleich eine einfache Form um schnellt zeit- und ortunabhängig partizipieren zu können, als auch durch Formen der Bürgerbeteiligung , wie Bürgerversammlungen, spontane Treffen vor Ort in den Kommunen, das Vereinswesen, als auch Aktionen vor Ort. [4]
Open Government Partnership (OGP)
2011 wurde das Open Government Partnership (OGP) gegründet. Dieses umfasst 78 Staaten und seit 2016 auch Deutschland. Aufgabe des OGP sind im Austausch mit der Zivilgesellschaft regelmäßig nationale Aktionspläne zu entwickeln. Die Aktionspläne sollen beispielsweise Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, Verwaltungsmodernisierung oder auch die Nutzung von digitalen Werkzeugen in Verwaltung oder auch Politik behandeln. Dazu gehört auch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Nicht-Regierungsorganisationen. Das bedeutet Bündnisse, Vereine, Aktionen, Projekte und weitere.[5]
2017 wurde ein erster nationaler Aktionsplan seitens der Bundesregierung vorgelegt. Die damalige Bundesregierung in Vertretung von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière setzten den Startschuss für Zukunftsthemen, wie zum Beispiel „Open Data“. Open Data spielt im Zusammenhang mit Opern Government eine wichtige Rolle, da über diesen Ansatz Inhalte bereitgestellt werden.
3. Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung (2021 – 2023)[6]
Im Juni 2021 wurde der 3. Nationale Aktionsplan veröffentlicht. Dieser wurde kooperativ mit der Zivilgesellschaft erarbeitet. Einen großen Bestandteil hatte das Open Government Netzwerk.
Die dort 9 festgelegten Verpflichtungen des Bundes sind:
- Grundstein für die Verbesserung des Zugangs zu Rechtsinformationen
- Verbesserung des Zugangs zum Gemeinsamen Ministerblatt
- Transparenz über Genehmigungsverfahren bei großen Infrastrukturvorhaben im Verkehrssektor
- Bereitstellung des Integritätsberichts der Bundesregierung als Open Data und Erweiterung des Berichtswesens um Aspekte der Internen Revision
- Weiterentwicklung der Verwaltungsdaten Informationsplattform (VIP)
- Förderung des Wissensaustauschs im Open Data-Umfeld
- Partizipative Entwicklung des nächsten Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Verstetigung des Spurenstoffdialogs
- Nationales Monitoringzentrum zur Biodiversität
Außerdem beinhaltet der Aktionsplan zwei Verpflichtungen mit Beteiligung der Bundesländer
- Eine Open Source-Plattform der öffentlichen Verwaltung
- Standardbasierte Vereinfachung des Unternehmenszugangs zur öffentlichen Beschaffung
Open Government Deutschland – Dritter Nationaler Aktionsplan [open-government-deutschland.de)]
Good Practice – Open Source Datenportal
Die Bundesregierung hat das Datenportal „GOVDATA“ eingerichtet, welches eine Datenbank mit mit Websites oder auch Apps von Kommunen zu verschiedenen kommunalen Themen beinhaltet. z. B Fahrraddiebstahl Berlin [7] Das Datenportal befindet sich in der zweiten Projektphase. In der ersten Projektphase wurde der Prototyp mit ersten Nutzenden aus der öffentlichen Verwaltung erprobt. In der zweiten Projektphase wurde diese für weitere Nutzergruppen geöffnet. Es ist möglich, eigene Anfragen hinzusenden, um ggfs. Anwendungen hinzufügen zu lassen [8] Die Anfrage wird dann durch die Geschäftsstelle geprüft.
Rechtliche Grundlage
In 2013 wurde das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung (E-Government-Gesetz - EGovG) beschlossen. Das EGovG soll die Nutzerfreundlichkeit der elektronischen Angebote der Verwaltungen sicherstellen.
Weiterführende Literatur
https://www.oecd.org/gov/Open-Government-Highlights-GER.pdf#:~:text=Eine%20vollwertige%20Open-Government-Strategie%20sollte%20sich%20auf%20Prinzipien%20gr%C3%BCnden%2C,in%20dem%20Rahmenkonzept%20einer%20Open-%20Government-%20Strategie%20dargestellt. Open Government Deutschland – Dritter Nationaler Aktionsplan (open-government-deutschland.de) S.44
Weiterführende Links
https://www.globalcitizen.org/de/content/6-dinge-fuer-demokratie/#! https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/open-government/open-government-node.html https://www.open-government-deutschland.de/opengov-de/impressum?view= https://opensource.com/resources/open-government https://www.oecd.org/gov/open-government/ https://www.bpb.de/gesellschaft/digitales/opendata/149423/geruest-fuer-open-data-portal-steht https://olev.de/b/max-weber-buerokratie.htm