Wissensmanagement: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissensmanagementsysteme können unterschiedlich ausgestaltet sein, nachfolgend einige Beispiele der technischen Implementierungsmöglichkeiten: | Wissensmanagementsysteme können unterschiedlich ausgestaltet sein, nachfolgend einige Beispiele der technischen Implementierungsmöglichkeiten: | ||
* Eine der ältesten Ansätze von Wissensmanagement ist die Verwendung von ''Groupwaresystemen''. Bei Groupware handelt es sich um eine klassische Form von computergestützten kooperativen Arbeiten. | * Eine der ältesten Ansätze von Wissensmanagement ist die Verwendung von ''Groupwaresystemen''. Bei Groupware handelt es sich um eine klassische Form von computergestützten kooperativen Arbeiten. | ||
* ''Social Software'' bezeichnet – wie Groupwaresysteme – Software-Systeme die zur Unterstützung der Kommunikation und Kooperation zwischen Akteuren beitragen. Social Software gilt als Weiterentwicklung klassischer Groupwaresysteme, da auch hier die zentrale Datenhaltung zwischen mehreren Individuen im Vordergrund steht. | * ''Social Software'' bezeichnet – wie Groupwaresysteme – Software-Systeme die zur Unterstützung der Kommunikation und Kooperation zwischen Akteuren beitragen. Social Software gilt als Weiterentwicklung klassischer Groupwaresysteme, da auch hier die zentrale Datenhaltung zwischen mehreren Individuen im Vordergrund steht. | ||
* ''Data Warehouse'' wird in der Fachliteratur häufig nach William Harvey Inmon definiert. Dieser beschreibt das Data Warehouse als „subject-oriented, integrated, nonvolatile, and time-variant collection of data in support of management’s decisions”. Das Data Warehouse ist demnach eine zentrale Datenbank. | * ''Data Warehouse'' wird in der Fachliteratur häufig nach William Harvey Inmon definiert. Dieser beschreibt das Data Warehouse als „subject-oriented, integrated, nonvolatile, and time-variant collection of data in support of management’s decisions”. Das Data Warehouse ist demnach eine zentrale Datenbank. | ||
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Die sechs Kernprozesse des Wissensmanagements sind: | |||
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Dank Ihrem Buch "The Knowledge Creating Company" 1995 (deutsch 1997 als Die Organisation des Wissens) können die beiden Japaner Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi als Mitbegründer des Wissensmanagements angesehen werden. | |||
Basierend auf dem von [http://infed.org/mobi/michael-polanyi-and-tacit-knowledge/ Michael Polany] (1966) erstmals angewandten Begriffes haben Sie das SECI-Modell entworfen. Bei dem SECI-Modell wird erläutert, wie Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird. Durch aufeinanderfolgende Prozesse wird das Wissen innerhalb einer Organisation spiralförmig auf eine höhere Stufe gehoben. | |||
Dafür sind folgende Prozesse ausschlaggebend: | |||
'''- Sozialisation ( implizit zu implizit)''' | |||
Weitergabe des Wissens durch Beobachtung, Nachahmung oder Übungen. (Dieser Prozess kann ohne Sprache durchgeführt werden) | |||
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Implizites Wissen wird mittels Artikulation in explizites Wissen umgewandelt. | |||
(Hier kann es bei komplexem Wissen allerdings zum Wissensverlust kommen, da nicht das gesamte Wissen artikulierbar ist). | |||
Dennoch ist dieser Prozess für Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi sehr wichtig. | |||
'''- Kombination ( explizit zu explizit)''' | |||
Hier entsteht durch das Sortieren, Hinzufügen und Kategorisieren von einzelnen Wissens teilen neues explizites Wissen. | |||
'''- Internalisierung ( explizit zu implizit)''' | |||
Dieser Prozess beschreibt, das verinnerlichen und erweitern von explizitem Wissens (ugs. „Learing by doing“) | |||
=='''Wissensmanager'''== | |||
Organisationen setzen heute vermehrt sogenannte Wissensmanager ein. Zu ihren Funktionen gehören beispielsweise die Herausbildung einer Kommunikationsinfrastruktur oder die effizientere Verwaltung von Patentportfolios. Die einzelnen Aufgaben von Wissensmanagern können allerdings heute noch von einem Unternehmen zum anderen deutliche inhaltliche Differenzen aufweisen. Nichtsdestotrotz stehen Wissensmanager vor der gemeinsamen Aufgabe, mit einem optimierten Wissensmanagement maßgebende Vorteile für ihre Unternehmen zu erschließen. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
HINRICHS, H. (2002): Datenqualitätsmanagement in Data Warehouse-Systemen. Oldenbourg. S. 3 | |||
KASNY, S. (2012): Wechselwirkungen zwischen Organisation und Social Software in der Wissensarbeit. Wiesbaden. | |||
PROBST, G.; RAUB, S.; ROMHARDT, K. (2012): Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 7. Aufl., Wiesbaden. | PROBST, G.; RAUB, S.; ROMHARDT, K. (2012): Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 7. Aufl., Wiesbaden. | ||
== | I. Nonaka, H. Takeuchi: The Knowledge-Creating Company: How Japanese Companies Create the Dynamics of Innovation. Oxford University Press, 1995, ISBN 0-19-509269-4. | ||
==Internetquellen== | |||
[http://www.ginolas.de/michael/bausteine-modell-nach-probstromhardtraub/ Theoriesammlung: Bausteine Modell nach Probst/Römhardt/Raub] (aufgerufen am 29.02.2016) | |||
[http://www.ginolas.de/michael/wissenspirale-nach-takeuchi/ Theoriesammlung: Wissensspirale nach Nonaka & Takeuchi] | |||
[http://infed.org/mobi/michael-polanyi-and-tacit-knowledge/ Michael Polanyi and tacit knowledge] | |||
==Weiterführende Links== | |||
[http://4managers.de/management/themen/wissensmanagement/ Wissensmanagement: Der vierte Produktionsfaktor] | |||
[http://www.wima-tage.de/ Wissensmanagement-Tage in Stuttgart] | |||
[https://www.pumacy.de/publikationen/studien/wissensmanagement-trendstudie/ Trendstudie Wissensmanagement-Trends 2014-2023] |
Aktuelle Version vom 20. Dezember 2017, 14:12 Uhr
Wissensmanagement
Wissen hat sich mittlerweile als wichtiger immaterieller Produktionsfaktor etabliert. Wissen stellt heute eine zentrale strategische Ressource dar, die zum Ziel hat, die Geschäftsfähigkeit von Unternehmen durch produktive Entwicklung und Anwendung von Wissen zu steigern.
Oftmals wird Wissen aber nicht ausreichend genutzt, da das Wissen nur in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden ist. Um das Wissen langfristig zu erhalten ist Wissensmanagement sinnvoll. Hier wird das Wissen der verschiedenen Akteure aufgenommen, genutzt, weitergegeben und langfristig erhalten.
Techniken
Wissensmanagementsysteme können unterschiedlich ausgestaltet sein, nachfolgend einige Beispiele der technischen Implementierungsmöglichkeiten:
- Eine der ältesten Ansätze von Wissensmanagement ist die Verwendung von Groupwaresystemen. Bei Groupware handelt es sich um eine klassische Form von computergestützten kooperativen Arbeiten.
- Social Software bezeichnet – wie Groupwaresysteme – Software-Systeme die zur Unterstützung der Kommunikation und Kooperation zwischen Akteuren beitragen. Social Software gilt als Weiterentwicklung klassischer Groupwaresysteme, da auch hier die zentrale Datenhaltung zwischen mehreren Individuen im Vordergrund steht.
- Data Warehouse wird in der Fachliteratur häufig nach William Harvey Inmon definiert. Dieser beschreibt das Data Warehouse als „subject-oriented, integrated, nonvolatile, and time-variant collection of data in support of management’s decisions”. Das Data Warehouse ist demnach eine zentrale Datenbank.
Regelkreis
Die sechs Kernprozesse des Wissensmanagements sind:
- Wissensidentifikation
- Wissenserwerb
- Wissensentwicklung
- Wissens(ver)teilung
- Wissensbewahrung
- Wissensnutzung
Modelle
Wissensspirale nach Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi
Dank Ihrem Buch "The Knowledge Creating Company" 1995 (deutsch 1997 als Die Organisation des Wissens) können die beiden Japaner Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi als Mitbegründer des Wissensmanagements angesehen werden. Basierend auf dem von Michael Polany (1966) erstmals angewandten Begriffes haben Sie das SECI-Modell entworfen. Bei dem SECI-Modell wird erläutert, wie Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird. Durch aufeinanderfolgende Prozesse wird das Wissen innerhalb einer Organisation spiralförmig auf eine höhere Stufe gehoben.
Dafür sind folgende Prozesse ausschlaggebend:
- Sozialisation ( implizit zu implizit)
Weitergabe des Wissens durch Beobachtung, Nachahmung oder Übungen. (Dieser Prozess kann ohne Sprache durchgeführt werden)
- Externalisierung ( implizit zu explizit)
Implizites Wissen wird mittels Artikulation in explizites Wissen umgewandelt.
(Hier kann es bei komplexem Wissen allerdings zum Wissensverlust kommen, da nicht das gesamte Wissen artikulierbar ist).
Dennoch ist dieser Prozess für Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi sehr wichtig.
- Kombination ( explizit zu explizit)
Hier entsteht durch das Sortieren, Hinzufügen und Kategorisieren von einzelnen Wissens teilen neues explizites Wissen.
- Internalisierung ( explizit zu implizit)
Dieser Prozess beschreibt, das verinnerlichen und erweitern von explizitem Wissens (ugs. „Learing by doing“)
Wissensmanager
Organisationen setzen heute vermehrt sogenannte Wissensmanager ein. Zu ihren Funktionen gehören beispielsweise die Herausbildung einer Kommunikationsinfrastruktur oder die effizientere Verwaltung von Patentportfolios. Die einzelnen Aufgaben von Wissensmanagern können allerdings heute noch von einem Unternehmen zum anderen deutliche inhaltliche Differenzen aufweisen. Nichtsdestotrotz stehen Wissensmanager vor der gemeinsamen Aufgabe, mit einem optimierten Wissensmanagement maßgebende Vorteile für ihre Unternehmen zu erschließen.
Literatur
HINRICHS, H. (2002): Datenqualitätsmanagement in Data Warehouse-Systemen. Oldenbourg. S. 3
KASNY, S. (2012): Wechselwirkungen zwischen Organisation und Social Software in der Wissensarbeit. Wiesbaden.
PROBST, G.; RAUB, S.; ROMHARDT, K. (2012): Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 7. Aufl., Wiesbaden.
I. Nonaka, H. Takeuchi: The Knowledge-Creating Company: How Japanese Companies Create the Dynamics of Innovation. Oxford University Press, 1995, ISBN 0-19-509269-4.
Internetquellen
Theoriesammlung: Bausteine Modell nach Probst/Römhardt/Raub (aufgerufen am 29.02.2016)
Theoriesammlung: Wissensspirale nach Nonaka & Takeuchi
Michael Polanyi and tacit knowledge
Weiterführende Links
Wissensmanagement: Der vierte Produktionsfaktor