LinkedIn

LinkedIn ist ein webbasiertes soziales Netzwerk und das derzeit größte Karrierenetzwerk weltweit. Es dient dem Aufbau neuer sowie der Pflege bestehender Geschäftskontakte. Die Plattform ist in über 20 Sprachen verfügbar und wird von über 700 Mio. aktiven Nutzern weltweit verwendet, über 15 Mio. davon sind aus dem deutschsprachigen Raum (D-A-CH).¹ Das deutsche Pendant zu LinkedIn ist XING, was im DACH-Raum mit 17 Mio. aktiven Nutzern immer noch die Nase vorne hat, Stand 2020.²

Unternehmensentwicklung

Das Unternehmen LinkedIn Corporation wurde im Jahr 2002 von Reid Hoffman, Allen Blue, Konstantin Guericke, Eric Ly und Jean-Luc Vaillant in California (USA) gegründet. Am 5. Mai 2003 brachte das Unternehmen das soziale Netzwerk LinkedIn auf den Markt, das bereits einen Monat nach Markteinführung 4.500 Mitglieder verzeichnete. 2011 trat das Unternehmen den Gang an die Börse an und verkaufte Aktien für ca. 353 Mio. US-Dollar. Die große Nachfrage steigerte den Börsenwert binnen weniger Stunden auf 4,3 Mrd. US-Dollar, was einer Bewertung des 17-fachen Vorjahresumsatzes entsprach.³ 2016 übernahm Microsoft das Karrierenetzwerk für den Kaufpreis von 26,2 Mrd. US-Dollar.⁴

Die verschiedenen LinkedIn-Mitgliedschaften

Standardkonto

Das kostenfreie Standardkonto umfasst alle Grundfunktionen. Natürlich kann ein eigenes LinkedIn Profil erstellt und individuell bearbeitet werden. Durch die Suchfunktion besteht die Möglichkeit sich mit Kontakten zu verknüpfen und allen bestehenden Kontakten unbegrenzt Nachrichten zu schreiben. Gruppen beizutreten oder eigene zu gründen ist auch in der Mitgliedschaft enthalten. Eine weitere Funktion ist das Anfordern und das Verfassen von Referenzen und außerdem kann auf die eigenen Netzwerkstatistiken zugegriffen werden.⁵

Premiumkonto

Das Premiumkonto umfasst zunächst alle Funktionen der Basis-Mitgliedschaft und darüber heraus können Nachrichten an Nicht-Kontakte geschickt werden. Außerdem gibt es erweiterte Sucheinstellungen mit der Möglichkeit die eigene Suche nach Jobs, Funktionen im Unternehmen und Unternehmensgröße zu filtern, um noch präzisere Ergebnisse zu erhalten.⁵

InMails

Möchte man mit einem bereits bestehenden Freund in Kontakt treten, so benutz man die Schaltfläche „Nachricht verfassen“. Bei LinkedIn besteht auch die Möglichkeit Nachrichten an mehrere Kontakte gleichzeitig zu versenden. Will man aber jemanden eine Nachricht schreiben mit dem man noch nicht vernetzt ist, funktioniert das nur als Premium Mitglied. Als Premium Mitglied hat man die Funktion der InMail’s. Diese Schaltfläche erscheint rechts neben dem Profilbild des gewünschten Kontakts. Achtung man hat im Monat nur eine bestimmte Anzahl an InMail-Gutschriften zur Verfügung. Die Anzahl und die bereits versendeten InMails sind im Nachrichtenbereich gekennzeichnet. Erhält man keine Antwort auf seine Nachricht, ist man nicht befugt eine Folgenachricht zu scheiben. Aus diesen Gründen ist es von Vorteil sich zuerst mit seinem gewünschten Kontakt zu vernetzen, um sich ohne Einschränkungen austauschen zu können.

Nachrichten an Nicht-Kontakte auf LinkedIn senden

Auch ohne Premium-Mitgliedschaft kann man auf LinkedIn kurze Nachrichten an Mitglieder senden, die nicht zum eigenen Netzwerk gehören. Dies ist möglich, indem man eine Verbindungsanfrage sendet und eine personalisierte Nachricht hinzufügt. So kann man sich vorstellen und das Anliegen kurz erklären. Diese Methode ist besonders nützlich, um erste Kontakte zu knüpfen und gegebenenfalls eine weitere Kommunikation aufzubauen, ohne direkt auf die kostenpflichtige Premium-Option#Premiumkonto zurückgreifen zu müssen.²⁰

LinkedIn-Produkte und Serviceleistungen

Stand 2020

Talent Solutions

Hier bietet LinkedIn verschiedene Tools an, die den gesamten Bewerbungsprozess abbilden, von der Ermittlung des Mitarbeiterbedarfes über die Erstellung der Stellenanzeige, dem Finden und Kontaktieren qualifizierter Kandidaten bis hin zum Messen und Optimieren des Mitarbeiterengagements.⁶

Marketing Solutions

Die angebotenen LinkedIn-Lösungen (Werbe- und Brandingmaßnahmen) werden via Kampagnen-Manager organisiert und gemonitort. Ziel ist es, die Markenbekanntheit zu steigern, Websitebesuche zu generieren, die Anzahl der Klicks, Reaktionen und Follower der Website zu steigern, Videoaufrufe zur Marke und den Produkten zu erhöhen, Leads zu generieren, Interaktionen auf der Website mit Interessierten zu fördern sowie auf freie Stellen im Unternehmen aufmerksam zu machen. Folgende Anzeigetypen bietet LinkedIn hierzu an:^{7 8 9}

• Sponsored Content:

Die Anzeige erscheint im Feed des LinkedIn-Users. Für die Werbemaßnahme wird ein Kampagnenziel (brand awareness, website visits, engagement, video views, lead generation, website conversions, job applicants) bestimmt und die Zielgruppe aus den LinkedIn-Userdaten generiert bzw. bereits vorhandene Daten herangezogen. Als Anzeigenformat kann gewählt werden: Single Image Ad (Bildanzeige), Video Ad (Videoanzeige), Carousel Ad (Image-Slider als interaktive Geschichte) oder Message Ad (Anzeige direkt über das LinkedIn-Messaging). Jedes Anzeigeformat enthält einen CTA(Call-to-Action)-Button. Die Dauer/Intensität der Anzeigenschaltung sowie das Budget werden ebenfalls im Vorfeld angegeben.

• Sponsored Messaging:

Die Anzeige erscheint direkt im LinkedIn-Messaging. Nachdem der Adressat bestimmt wurde, wird das Anzeigenformat gewählt: Message Ad (mit einem CTA-Button) oder Conversation Ad (mehrere CTA-Buttons). Bei der Nutzung von Conversation Ads können die einzelnen CTA-Buttons über das Klickreporting des Kampagnen-Managers ausgewertet und z.B. über die demografische Auswertung zu einer genauere Zielgruppenbestimmung führen.

• Text Ads:

Die Anzeige erscheint in der rechten Randspalte des LinkedIn-Desktops. Die Werbung erscheint im gleichnamigen Anzeigenformat, bestehend aus Headline, Bild, kurzem Text und jeweils einem CTA-Button. Nach der Auswahl der Zielgruppe wird im Kampagnen-Manager der Zahlmodus abgefragt. Bezahlt wird die Text Ad entweder als PPC(Pay Per Click)- oder als CPM(Cost Per Mille)-Anzeige. Beim Zahltyp CPM wird jede Anzeige der Werbung verrechnet und nicht nur dann, wenn die Anzeige auch angeklickt wird (PPC-Typ).

• Dynamic Ads:

Die Anzeige erscheint ebenfalls in der rechten Randspalte. Es handelt sich um eine automatisch generierte und personalisierte (Name/Foto des Adressaten) Werbemaßnahme. Wählbare Anzeigenformate sind: Follower Ad (z.B. mit Link zur Website), Spotlight Ad (mit Neuigkeiten zu Events, Newsletter-Anmeldung etc.), Content Ad (z.B. mit Download-Button). Soll der Adressat sich zu einer Veranstaltung anmelden können, so können über das Anfügen eines Formulars (Lead Gen Forms) die LinkedIn-Profildaten des Adressaten direkt eingelesen und die Anmeldung so vereinfacht werden.

Die Auswertung aller Marketingmaßnahmen erfolgt wie auch die Generierung über den Kampagnen-Manager.

Sales Solutions

Mit dem Sales Navigator hat LinkedIn ein Tool geschaffen, das LinkedIn-Mitglieder nach verschiedenen Merkmalen durchsucht und zusammenfasst. So können eng gefasste und relevante Zielgruppen generiert sowie Partner-Firmen gefunden werden.¹⁰

Learning Solutions

Mit diesem Lernangebot stehen sowohl den LinkedIn-Mitgliedern direkt als auch den Unternehmen umfangreiche Lehrvideos zur Verfügung. LinkedIn Learning ist eine umfangreiche On-Demand-Bibliothek, die eine Fülle von informativen Videos zu aktuellen Themen in den Bereichen Business, Technik und Kreativität bietet. Die Plattform unterbreitet personalisierte Kursempfehlungen. Mit LinkedIn Learning können persönliche und beruflichen Ziele erreicht werden, in dem gezielte Weiterbildungsangebote genutzt werden. Mit einem rund um die Uhr verfügbaren, uneingeschränkten Online-Zugang zu über 13.000 Kursen in den Bereichen Business, Design und Technik ermöglicht LinkedIn Learning flexibles, eigenständiges Lernen. Video-Trainings erleichtern den Einstieg in die Kurse und unterstützen Sie während des gesamten Lernprozesses. Seit 2015 finden sich hier auch Online-Kurse der Lernplattform Lynda.com.¹¹

Kritik

Nutzung von E-Mail-Konten von Mitgliedern für den Spam-Versand

LinkedIn sendet "Einladungs-E-Mails" an Outlook-Kontakte aus den E-Mail-Konten seiner Mitglieder, ohne deren Zustimmung einzuholen. Die "Einladungen" erwecken den Eindruck, dass der E-Mail-Inhaber selbst die Einladung verschickt hat. Wenn es keine Antwort gibt, wird die Antwort mehrmals wiederholt ("Sie haben die Einladung von XY noch nicht beantwortet.") LinkedIn wurde in den Vereinigten Staaten wegen Missbrauch von E-Mail-Konten und Spamming verklagt. Das Unternehmen argumentierte mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Darüber hinaus werden die betroffenen Nutzer beim Aufbau eines Netzwerks unterstützt.^{12 13}

Datenschutzerklärung

Die Stiftung Warentest hat kritisiert, dass das Verhältnis zwischen Nutzern und LinkedIn unverhältnismäßig ist und die Rechte der Nutzer bei der Gewährung weitreichender Rechte an das Unternehmen übermäßig einschränkt. Es wurde auch behauptet, dass LinkedIn nicht auf Anfragen von Verbraucherschutzzentren reagiert.¹⁴ Im November 2016 kündigte Russland seine Absicht an, das Netzwerk im eigenen Land zu blockieren, da es "illegal Daten russischer Nutzer auf Servern im Ausland speichert". Dort war das entsprechende Gesetz seit 2014 in Kraft.¹⁵

Timeline

Da LinkedIn ein Business-Netzwerk ist, findet man auf seiner eigenen Timeline informative Beiträge rund um das Thema Arbeit und Beruf. Meistens sind die Beiträge vorgeschlagen oder sie werden einem angezeigt weil Kontakte diese geliked oder kommentiert haben, Netzwerke oder Unternehmen denen man folgt Beiträge gepostet haben. Zudem werden auch Interessen angezeigt denen man selbst folgt.

Mit sechs verschiedenen „Gefällt mir“ Angaben kann man Beiträge auf der Timeline bewerten:

• Daumen hoch für gefällt mir
• Klatschende Hände für Applaus
• Hand mit Herz für unterstütze ich
• Herz für wunderbar
• Lampe für inspirierend
• Gesicht mit Hand für nachdenklich

Die Beiträge auf der Timeline kann man kommentieren, hier kann man sich mit anderen Nutzern super austauschen. Auch kann man Beiträge teilen oder per Nachricht versenden.

Je öfter man ein Beitrag zu einem bestimmten Thema mit „Gefällt mir“ markiert, desto öfter wird einem ein weiterer Beitrag zu diesem Thema angezeigt. LinkedIn hat also einen Algorithmus der einem immer passende Beiträge vorschlägt.

Zudem kann man Beiträge die einem nicht gefallen ausblenden, oder Personen stummschalten.¹⁹

Hashtags auf LinkedIn

Hashtags Hashtag – Social Media Manager (fernkurs-wiki.de) spielen auch auf LinkedIn eine wichtige Rolle. Sie helfen Inhalte zu kategorisieren, Content zu bestimmten Themen auffindbar zu machen und nicht zuletzt kann sich durch gezieltes Einsetzen der Hashtags die Reichweite eines Beitrags erheblich erhöhen.

Hashtags auf LinkedIn werden, wie bereits bekannt, durch das Voranstellen eines #-Zeichens vor einem Wort oder einem Ausdruck erstellt. Hashtags können auf der Plattform in Posts, Artikeln oder Kommentaren verwendet werden. Sie sollten zum Inhalt passen und den Leser bestenfalls so ansprechen, dass er wegen des Hashtags den Beitrag lesen möchte.

Achtung, immer gezielt platzieren, zu viele Hashtags können den Post unprofessionell wirken lassen oder er könnte als Spam angesehen werden.

Keine Idee für einen ansprechenden Hashtag? Dann gibt es die Möglichkeit über zum Teil kostenlose Generatoren einen erstellen zu lassen, wie zum Beispiel im verlinkten Artikel Hashtags verwenden: Der 2024-Leitfaden für alle Netzwerke (hootsuite.com) .

Quellen und weiterführende Links

¹ Firsching, Jan: LinkedIn Statistiken 2020: 706 Mio. Nutzer Weltweit & 15 Mio. im DACH-Raum, Onlineartikel in Futurebiz, Brandpunkt GmbH, veröffentlicht am 05.08.2020, abgerufen am 5.10.2020

² Salwiczek, Martin: XING oder LinkedIn für die Jobsuche? Update 2020, Onlineartikel der Unternehmensgruppe LVQ, veröffentlicht am 07.02.2020, abgerufen am 07.10.2020

↑ ³ Kuls, Norbert: LinkedIn startet fulminant an der Börse, Onlineartikel der Frankfurter Allgemeine, veröffentlicht am 19.05.2011, abgerufen am 06.10.2020

↑ ⁴ Postinett, Axel: Microsoft kauft LinkedIn. Analysten sehen Übernahme als Notausstieg, Onlineartikel des Handelsblatt, veröffentlicht am 16.06.2016, abgerufen am 06.10.2020

↑ ⁵ Kostenlose LinkedIn-Konten und kostepflichtige LinkedIn-Mitgliedschaften,abgerufen am 15.1.20

↑ ⁶ Beitrag auf der Unternehmenswebsite von LinkedIn/Talent Solutions, abgerufen am 06.10.2020

↑ ⁷ Beitrag auf der Unternehmenswebsite von LinkedIn/Marketing Solutions, abgerufen am 06.10.2020

↑ ⁸ Weibel, Belinda: LinkedIn: Updates der Talent Campaign Media sowie der Ad-Formate-Vergleich zu den Marketing Solutions, Onlineartikel der Hutterconsult AG, veröffentlicht am 18.09.2020, abgerufen am 06.10.2020

↑ ⁹ Drüber, Carsten: LinkedIn Werbung schalten: Ads im LinkedIn Anzeigenmanager erstellen, Youtube-Video veröffentlicht am 11.10.2018, abgerufen am 06.10.2020

↑ ¹⁰ Beitrag auf der Unternehmenswebsite von LinkedIn/Learning Solutions, abgerufen am 06.10.2020

↑ ¹¹ Beitrag auf der Unternehmenswebsite von LinkedIn/Sales Solutions, abgerufen am 06.10.2020

↑ ¹² LinkedIn Argues It Has Free Speech Right To Email Users' Friends MediaPost. Abgerufen am 10. Januar 2019.

↑ ¹³ LinkedIn Illegally Sold Your Professional Data, Lawsuit Claims Mic Network. Abgerufen am 10. Januar 2019.

↑ ¹⁴ Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft Stiftung Warentest. Abgerufen am 10. Januar 2019.

↑ ¹⁵ Russland blockiert LinkedIn Spiegel Online. Abgerufen am 10. Januar 2019.

LinkedIn auf Facebook, abgerufen am 5.7.2015

LinkedIn auf Youtube, abgerufen am 5.7.2015

LinkedIn auf Twitter, abgerufen am 5.7.2015

↑ ¹⁹ https://www.linkedin.com/help/linkedin/answer/62657/ihren-linkedin-feed-personalisieren-ubersicht?lang=de

[InMail Nachrichten Übersicht https://www.linkedin.com/help/linkedin/answer/2175/inmail-nachrichten-ubersicht?lang=de], abgerufen am 03.02.21

↑²⁰ Gonzalez Schmitz, Friederike: https://www.socialmediainternational.de/2016/02/16/wie-sie-mit-unbekannten-auf-linkedin-in-kontakt-treten-koennen/, abgerufen am 06.08.2024

[1]

[2]