Telegram

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Telegram ist ein kostenloser und bislang werbefreier Messenger-Dienst, der für alle gängigen Betriebssysteme und Geräte (Smartphones, Tablets und PCs) zur Verfügung steht. Er wird als sichere Alternative zu Whatsapp, dem Facebook Messenger und anderen Instant-Messengern beworben, allerdings bestehen mittlerweile sowohl an der Sicherheit der Nachrichtenübermittlung wie auch an der Entwicklung des Dienstes Zweifel. Auf ihrer Homepage gibt Telegram kein Impressum an. Kontaktmöglichkeiten gibt es nur über den Support und auch dieser tritt nicht transparent in Erscheinung.(1) Dennoch ist Telegram mittlerweile ein etablierter Messenger.

Entstehung und Hintergrund

Telegram kam im Jahr 2013 auf den Markt. Gegründet wurde der Dienst von dem Russen Pawel Durow. Sowohl die Entstehungsgeschichte als auch die Strukturen hinter dem Dienst sind äußerst undurchsichtig. So berichtete etwa die WELT 2016 über Durow: "Sein Firmengeflecht erklärt er hingegen nie. In der US-amerikanischen Steueroase Delaware ist eine Telegram LLC angemeldet. Wie die „Washington Post“ berichtet, soll ein Helfer von Buffalo aus ein Firmengeflecht mit Ablegern rund um die Welt aufgebaut haben. Welche Firma genau hinter Telegram steht, wissen wohl nur Durow und wenige Eingeweihte."(2)

Durow selbst bewirbt seinen Messenger mit der angeblich großen Daten- und Übermittlungssicherheit, aber wie sicher der Dienst wirklich ist und ob er Daten weitergibt, ist nicht rekonstruierbar.(3) Gerüchte, dass Telegram seinen Sitz in Berlin hätte, haben sich als unwahr herausgestellt.(4)

Die Software selbst ist allerdings Open Source, der entsprechende Source Code kann hier eingesehen werden.(5)


Funktionen

Telegram hat in kurzer Zeit vor allem dank seines großen Funktionsumfangs an Beliebtheit gewonnen. Dazu zählen beispielsweise Sticker, die Möglichkeit, Umfragen in Gruppen-Chats einzubauen oder mittels Bots externe Bilder und Gifs aus dem Internet schnell in die Chats einzubinden. Einen guten Überblick über beliebte Funktionen des Messengers bietet das Online-Portal Vice in seinem Artikel Neun smarte Tricks, die jeder Telegram-Nutzer kennen sollte.(6) Gerade die Funktion, Bots einzubinden, wird jedoch hinsichtlich mangelnder Sicherheit kritisiert.(7)


Nutzerzahlen und Vergleich mit anderen Diensten

Laut dem Technik-Portal t3n - das sich auf Statista-Daten beruft - hatte Telegram 2016 monatlich rund 100 Millionen Nutzer weltweit und lag damit hinter Snapchat auf Platz 9 der meist-genutztesten Messenger weltweit (zum Vgl. Whatsapp und der Facebook Messenger kamen auf etwa 1.200 Millionen Nutzer im Monat).(8)

Für Premium-Nutzer bietet Statista bis März 2018 genaue Nutzerzahlen und -umfragen zu Telegram.(9)

Im Vergleich zu anderen Messengern, insbesondere Whatsapp, schneidet Telegram trotz seiner undurchsichtigen Firmen-Strukturen meist gut ab und wird auch von Fachportalen als ernsthafte Alternative angesehen. Diese loben oftmals, dass Telegram komplett Cloud-basiert ist und damit eine schnelle Synchronisierung über alle Geräte hinweg ermöglicht wird.(10)

Auch Chip.de, eines der führenden Technik-Portale in Deutschland, sieht Telegram als empfehlenswerte Alternative zu Whatsapp, auch in Sachen Sicherheit.(11)

Der Blog-Kanal auf Telegram

„Keep Lent“ – damit wurde der Papst Franziskus zum offiziellen User des Telegramm-Kanals von Vatikan und wechselte von WhatsApp zum Blog- und Messengerdienst der russischen Gebrüder Pavel und Nikolaj Durov.[1] Der Telegram ermöglicht die Führung eines Blog-Kanals für eine unbegrenzte Anzahl der Abonnenten. Der Hauptunterschied zu anderen Anbietern besteht in der absoluten Werbe- und Spamfreiheit. Außerdem ist Telegram bei Bloglesern besonders beliebt, weil es keine Kommentarfunktionen für Leser gibt, so dass man nur den Inhalt des Blogs für sich allein wahrnimmt. Das Prinzip : Autor – Botschaft – Leser wird ohne ablenkende Zusätze im Blog-Kanal realisiert. Somit bleibt dem Leser die oft zeitraubende und inhaltsleere Schwemme an meist persönlich genommenen und beleidigenden Kommentaren erspart. Den Blogkanal kann man sehr leicht erstellen, indem man ein Avatar oder ein Logo mit einer Größe von 300×300 Pixel wählt, einen Namen von etwa 30 Zeichen vergibt und eine Beschreibung des Themenkreises von etwa 250 Zeichen einfügt. Die Führung des Blogkanals kann man 50 Administratoren und 20 Bots überlassen. Den Blog-Kanal kann man entweder öffentlich zugänglich machen, so dass sich jeder als Abonnent eintragen kann oder privat, mit einer gezielt versendeten Link-Einladung an Interessenten. Private Kanäle können auch für die Abonnenten mit kostenpflichtigem Zugang gestaltet werden. Die Leser des Kanals bleiben für einander unsichtbar. Die Blogentwicklung auf Telegram kann man professionell mit Hilfe von Telegram Analytics[2] überwachen. Dafür kann man den dafür programmierten Hilfsdienst @-TGStat_Bot zuschalten, diesen Service nutzen bereits über 2 Millionen Administratoren. Er übernimmt Messungen von Daten und führt Statistiken über die Anzahl der Abonnenten, Aufrufe pro Tag, Reposts, Erwähnungen, Wachstumsraten, Likes, Zitier-Index, ERR% und andere Werte, die in Grafiken und Säulendiagrammen nach beliebig gewählten Filtern (Länder, Sprachen, Themenkategorien,) und Zeiträumen dargestellt werden. Technisch gesehen bietet Telegram Zugang für Entwickler von eigenen Apps über öffentlichen API und man kann auch eigene Bots entwerfen, beispielsweise für Erstellung von Umfragen, für Kommunikation mit Lesern oder für Newsletter. Die Bots erleichtern die Kanaladministration für professionelle Blogger, indem sie neue Abonnenten selbst einladen, Bilder und Fotos selbst suchen und Audio- oder Videodateien herunterladen, Veröffentlichung von Beiträgen zeitlich verwalten, versendete Inhalte auf Viren prüfen und Feeds verwalten.[3]

Weblinks

- Offizielle Homepage von Telegram

- Alles rund um Einstieg und erste Verwendung von Telegram, von vodafone.de, 10.02.2019


Einzelnachweise

(1) https://telegram.org/press, aufgerufen am 10.02.2019

(2) https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article152453379/Die-zwielichtige-Russland-Version-von-Mark-Zuckerberg.html, aufgerufen am 10.02.2019

(3) https://www.sueddeutsche.de/digital/pawel-durow-dieser-mann-steckt-hinter-dem-telegram-messenger-1.3902438, aufgerufen am 10.02.2019

(4) https://www.gruenderszene.de/allgemein/telegram-berlin-oder-nicht, aufgerufen am 10.02.2019

(5) https://telegram.org/apps#source-code, aufgerufen am 10.02.2019

(6) https://motherboard.vice.com/de/article/a38wkz/neun-smarte-tricks-die-jeder-telegram-nutzer-kennen-sollte, aufgerufen am 10.02.2019

(7) https://www.heise.de/security/meldung/Telegram-Bots-lassen-sich-anzapfen-4282130.html, aufgerufen am 10.02.2019

(8) https://t3n.de/news/top-10-meistgenutzte-messenger-weltweit-2017-839993/, aufgerufen am 10.02.2019

(9) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/515623/umfrage/monatlich-aktive-nutzer-von-telegram-weltweit/, aufgerufen am 10.02.2019

(10) https://www.androidpit.de/whatsapp-vs-telegram-vergleich, aufgerufen am 10.02.2019

(11) https://www.chip.de/news/Nachrichten-ohne-die-NSA-Die-drei-sichersten-Messenger-vorgestellt_135258856.html, aufgerufen am 10.02.2019

(12) [4], aufgerufen am 16.9.2021

(13) [5], aufgerufen am 16.9.2021

(14) [6], aufgerufen am 16.9.2021